Schweizer sind Hobby-Köche
Für 44% der Schweizer ist Kochen ein Hobby, 85% bevorzugen italienische Gerichte und: Mamma bleibt das häufigste Vorbild, wenns um Fragen beim Kochen geht. Das hat die 4. Coop-Ess-Trend-Umfrage ergeben.
Die Coop-Initiative ''Ess-Trends im Fokus'' untersucht regelmässig das Ernährungsverhalten und -bewusstsein der Schweizer Bevölkerung. Nachdem sich die vorhergehenden Studien mit der Schweizer Einstellung zu gesundem, schnellem Essen und der Zusammenhang von Essen und Gesundheit befassten, behandelt die vierte Befragung das Thema «So kocht die Schweiz».
Ermittelt wurde unter anderem, ob und wie gekocht wird, welche Zutaten zum Kochen verwendet werden, sowie von wem die Schweizer Bevölkerung Kochen gelernt hat. So kocht die Schweiz In der Schweiz wird oft gekocht – und gemäss der Selbsteinschätzung der Befragten auch gut. 85 % der Befragten kochen mehrmals pro Woche eine warme Mahlzeit, 64 % kochen täglich. Der Zeitaufwand dafür ist beträchtlich. Er beträgt unter der Woche knapp eine Stunde, am Wochenende sogar beinahe eineinhalb Stunden. Nur gerade 4 % der Befragten kochen nie, der grösste Teil davon sind Männer. In der Westschweiz wird häufiger gekocht als in der Deutschschweiz.
Frische Zutaten werden von 94% der Befragten beim Kochen verwendet und sind für 75% gar wichtig. So werden Salat- und Pastasaucen meist selber zubereitet, eine Minderheit von rund 10% bäckt sogar das Brot selber. Ebenfalls hohes Augenmerk wird auf saisonale Produkte und Ausgewogenheit gelegt. Und auch der Preis und Aktionen spielen beim Menü eine Rolle. Nur für 11% der Befragten ist Kochen eine Pflicht. Der grösste Teil sieht Kochen als Hobby und probiert gerne neue Rezepte aus, in der Westschweiz sind die Kochenden kreativer als in der Deutschschweiz. Auch wärmen die Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer mehr Fertiggerichte.
Italianità und Autodidaktik
Bei den Gerichten liegen Speisen aus Italien leicht vor der Schweizer Kost; 85 % der Befragten kochen immer oder oft italienische Gerichte, und 80 % bevorzugen traditionelle Menüs. Da erstaunt auch nicht, dass Pastagerichte hoch im Kurs liegen. Vegetarisch kochen nur 25 %, es sind eher weibliche Köchinnen aus der Deutschschweiz. Kochen gelernt wurde meist von den Eltern. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten hat sich das Kochen jedoch selbst beigebracht.
Mammas Rezepte
Die Schweizer Bevölkerung hat traditionelle Vorbilder, so nennen 30 % der Befragten die Mutter oder den Vater als Vorbild in der Küche. Promiköche hingegen haben einen geringeren Stellenwert. Mehr als die Hälfte der Befragten kocht nach Rezepten aus Betty-Bossi-Kochbüchern. Auch andere Kochbücher, das Internet und Bekannte sind Freund und Helfer in der Küche. Die Kreativität kommt aber nicht zu kurz; ein Drittel kreiert eigene Rezepte. Gekocht wird am häufigsten am Herd oder im Backofen. Der Steamer hat die Mikrowelle überflügelt: 26 % benützen ihn oft, während die Mikrowelle nur von 5% oft verwendet wird. Am seltensten kommt die Friteuse zum Einsatz.
Vier unterschiedliche Kochtypen
Durch die Befragung konnten vier verschiedene Kochtypen identifiziert werden. Diese unterscheiden sich hauptsächlich durch ihre Einstellung zum Preis und den Zutaten. So sind die «desinteressierte Köchin» und die «umwelt- und gesundheitsbewusste Köchin» nicht besonders preisbewusst. Ganz im Gegensatz zur «Hobbyköchin» und der «preisbewussten Pflichtköchin»; hier wird auf den Preis der Lebensmittel geachtet. Die Zutaten müssen bei der «Hobbyköchin» und der «umwelt- und gesundheitsbewusste Köchin» frisch sein, wobei die anderen beiden Kochtypen eher Fertigprodukte beim Kochen bevorzugen. Mit einem Anteil von 44 % stellen die Hobbyköchinnen und -köche die grösste Gruppe.
Fachliche Unterstützung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE
Die repräsentativen Coop-Studien zum Ernährungsverhalten und -bewusstsein der Schweizer Bevölkerung werden regelmässig durchgeführt und publiziert. Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE (www.sge-ssn.ch) begleitet das Projekt «Ess-Trends im Fokus» fachlich und stellt sicher, dass es hohen ernährungswissenschaftlichen Ansprüchen genügt.
Alle Studienergebnisse sind publiziert unter www.coop.ch/esstrends und unter www.sgessn. ch/de/fuer-medienpresse/medienmitteilungen.html
26.04.2010