Seafood in der Schwangerschaft beeinflusst kindliche Entwicklung
Eine im Fachblatt Lancet publizierte Studie hat den Zusammenhang zwischen mütterlichem Konsum von Fisch und Meeresfrüchten während der Schwangerschaft und der Entwicklung des Kindes untersucht.
Wegen Kontaminationsgefahr der Meeresfrüchte ist die wöchentliche Dosis von Seafood-Produkten für Schwangere in den USA zur Zeit auf maximal 340 g festgesetzt.
Wissenschaftler wollten nun wissen, ob zwischen der Aufnahmemenge von Fisch und Meeresfrüchten der Schwangeren und einer späteren Entwicklung des Kindes ein Zusammenhang besteht.
Dazu befragten die Studienautoren 11'875 schwangere Frauen in der 32. Schwangerschaftswoche zur Einnahme von Fisch und Meeresfrüchten.
Zielpunkt der Befragung war die kindliche Entwicklung, das Verhalten sowie die kognitiven Funktionen (u.a. die Wahrnehmungs- und Lernfunktionen) der Kinder im Alter von 6 Monaten bis 8 Jahre, in Abhängigkeit des Fisch- und Meeresfrüchtekonsums der Mutter (kein Seafood-Konsum, 1 bis 340g/Woche oder mehr als 340g/Woche). Dazu berücksichtigten die Forscher insgesamt 28 mögliche Einflussfaktoren wie Sozialstatus, Bildung etc. der Mutter.
Resultate
- Je mehr Fisch und Meeresfrüchte die Mutter während der Schwangerschaft zu sich genommen hatte, desto geringer war das Risiko für Entwicklungsrückstände des Kindes.
Umgekehrt:
- Je weniger Seafood die Mutter während der Schwangerschaft konsumierte, desto niedriger schien die verbale Intelligenz des Kindes zu sein; ebenso schlechter schien dann die soziale und feinmotorische Entwicklung des Kindes zu sein.
Fazit der Autoren
Die beobachteten Unterschiede scheinen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit tatsächlich auf den Konsum von Fisch und Meeresfrüchten zurückzuführen zu sein.
Die Empfehlung einer reduzierten Einnahme von Seafood während der Schwangerschaft auf weniger als 340 g/Woche scheint keineswegs gerechtfertigt zu sein.
Im Gegenteil: Der Profit vom mütterlichen Fisch- und Meeresfrüchte-Konsum während der Schwangerschaft - mehr als 340g/Woche - scheint für das Kind höher zu sein, als die Gefährdung durch Verunreinigungen der Meeresfrüchte.
20.02.2007