Spargel: Geruch im Urin – woher kommt er?
Bald ist die genussvolle Spargelzeit vorbei und damit riecht bei einem Teil der Spargelesser beim Toilettengang der Urin nicht mehr. Doch warum stinkt der Urin eigentlich nach dem Genuss des Gemüses?
Das Spargelgemüse ist reich an Mineralstoffen (vor allem Kalium, Kalzium, Phosphor), Vitaminen (Folsäure) und an Ballaststoffen. Der Spargel entwässert und regt die Darmtätigkeit an, weshalb man nach Spargelgenuss häufiger die Toilette aufsuchen muss – was ja gesund ist.
Die im Spargel enthaltene Asparagusinsäure an sich ist geruchlos. Ein Enzym zersetzt nach Genuss gekochten Spargels die Asparagusinsäure in stark riechende, schwefelhaltige Stoffe. Diese scheidet der Mensch im Urin dann aus. Etwa die Hälfte der Menschen besitzt dieses Enzym, bei allen anderen riecht der Urin auch nach dem Essen von Spargeln normal, wie Studien gezeigt haben. Es gibt jedoch auch Menschen, die den schwefligen Geruch im Urin nicht wahrnehmen, was an einer genetischen Veränderung ihres Geruchssinns liegt, wie Studien vermuten lassen.
Was hilft? Zunächst einmal ist der beissende Uringeruch zwar übel, aber er bedeutet nichts Krankhaftes. Durch viel trinken kann das Ausscheiden der Abbauprodukte gefördert werden, dann ist der Geruch bald wieder vorbei. Und: Wenn das Baby die Muttermilch verweigert, kann es sein, dass die Mutter vorher Spargeln gegessen hat. Die Muttermilch nimmt nämlich den Spargelgeruch an.
08.06.2015