Hüftultraschall bei Neugeborenen
Die Entwicklung der Hüfte ist bei der Geburt noch nicht abgeschlossen. Um Störungen sofort zu bemerken, empfiehlt der Mediziner in den ersten Lebenswochen einen Hüftultraschall.
In der Schweiz haben 1-2% der Neugeborenen eine behandlungsbedürftige Hüfterkrankung, wobei Mädchen häufiger betroffen sind als Knaben.
Es gibt zwei verschiedene Arten von Störungen:
- Hüftdysplasie: hier ist die Hüftgelenkpfanne nicht genügend ausgebildet
- Hüftluxation: hier ist der Hüftkopf nicht mehr in der Gelenkpfanne
Bei familiärer Vorbelastung ist das Risiko einer Hüftstörung besonders hoch
Untersuchungsmöglichkeiten
Durch körperliche Routineuntersuchungen kann der Kinderarzt nur einen ganz kleinen Teil der Hüftgelenkserkrankungen feststellen. Röntgenbilder sollten wegen der Strahlenbelastung und der ungenügenden Aussagekraft möglichst vermieden werden.
Besser hat sich hier hat sich die Ultraschalluntersuchung bewährt:
- Sie kann schon in den ersten frühen Lebenswochen durchgeführt werden
- Eine frühe Behandlung ist kürzer und zeigt eindeutig bessere Resultate, Operationen können oft vermieden werden
- Sie ist völlig schmerzfrei und für das Kind ohne Nebenwirkungen
- Es kann auf Röntgenuntersuchungen und damit Strahlenbelastungen verzichtet werden
Behandlung
Bei einer Hüftdysplasie reicht in den ersten Lebenswochen eine sogenannte „Spreizhose“, die getragen wird, bis das Hüftgelenk nachgreift ist. Das dauert bei der Frühentdeckung ca. 3-4 Monate.
Bei einer Hüftluxation (Hüftkopf ausserhalb der Gelenkpfanne) braucht es in den meisten Fällen einen Gips oder eine Spreizschiene zur Stabilisation des Gelenkes. Bei einem Teil der Kinder muss der Gelenkkopf operativ in die Pfanne zurückgebracht werden.
Die Kinderärzte empfehlen bei allen Neugeborenen eine Hüftultraschalluntersuchung im Alter von 4 – 6 Wochen durchzuführen.
29.04.2004