Traubensilberkerze gegen Hitzewallungen
Der Pflanzliche Wirkstoff des Wanzenkrautes (Traubensilberkerze) vermindert Hitzewallungen ebenso gut wie Östrogenpräparate.
Frauen in den Wechseljahren kann gegen Hitzewallungen anstelle von Östrogenpräparaten das Wanzenkraut (Traubensilberkerze, Cimicifuga racemosa) helfen. Dies berichten amerikanische Wissenschaftler.
Hitzewallungen, nächtliche Schweissausbrüche und Stimmungsschwankungen können mit Hormonpräparaten in den Wechseljahren das Leben der Frauen erträglicher machen.
Neuere Studien machen allerdings auf Nebenwirkungen, wie erhöhtes Brustkrebsrisiko oder Schlaganfallrisiko, der sogenannten Hormon-Ersatztherapie aufmerksam. Als Alternative verwenden immer mehr Frauen Extrakte aus dem Wanzenkraut, der Traubensilberkerze.
Die erleichternde Wirkung dieser pflanzlichen Medikamente ist zwar bis heute nahezu unumstritten. Und doch gibt es noch Sicherheitsbedenken.
Ein Teil der Sorge dürfte jetzt jedoch durch die Ergebnisse der Wissenschaftler von der Universität Illinois in Chicago zerstreut worden sein: Wanzenkraut ahmt nicht, wie bislang angenommen, die Wirkung von Östrogenen nach, indem es an die Moleküle bindet, die auch Östrogene erkennen. Vielmehr blockiert es im Gehirn die so genannten Serotonin-Rezeptoren, die unter anderem für die Regulierung der Körpertemperatur verantwortlich sind.
Damit sei es sehr unwahrscheinlich, dass Wanzenkraut die gleichen Risiken berge wie Östrogene, schreibt Studienleiterin Bolton. Ob die pflanzliche Therapie andere unangenehme Langzeitfolgen hat, müssten weitere Studien zeigen. Welcher Inhaltsstoff genau für die Wirkung des Wanzenkrauts verantwortlich ist, sei zudem noch unklar. Eine grosse klinische Studie mit Frauen in den Wechseljahren werde in Kürze gestartet.
26.10.2006