Wechseljahr-Beschwerden: Wie gut helfen pflanzliche Präparate?
Pflanzliche Substanzen werden häufig gegen unangenehme Wechseljahrbeschwerden wie Hitzewallungen oder Schwindel eingenommen. Was hilft wirklich? Dieser Frage ging eine Studie nach.
Zwischen 2001 und 2004 haben die Autoren 351 Frauen zwischen 45 und 55 Jahren mit mindestens zwei Wechseljahr-Symptomen pro Tag (durch den labilen Gefässtonus bedingt, z.B. Hitzewallungen, Schwindel etc.) in die Studie aufgenommen.
52% der Teilnehmerinnen waren in den Wechseljahren (vor der Menopause), 48% hatten die letzte Regelblutung bereits hinter sich (postmenopausal).
Die Frauen wurden in 5 Gruppen geteilt und während einem Jahr täglich wie folgt behandelt:
- 1.) 160 mg Traubensilberkerze (oder Wanzenkraut)
- 2.) Ein kombiniertes Präparat mit 200 mg Traubensilberkerze und 9 weiteren pflanzlichen Substanzen.
- 3.) Präparat mit pflanzlichen Substanzen und Soja-Diätberatung.
- 4.) Hormonersatzmedikamente: Oestrogen mit oder ohne Progesteron.
- 5.) Scheinmedikament
Die Forscher interessierte die Anzahl und die Intensität der Beschwerden.
Resultate
Nach 3, 6 und 12 Monaten zeigten sich keine deutlichen Unterschiede in der Anzahl und der Intensität der Beschwerden zwischen der 1., 2. und 3. Behandlungsgruppe (pflanzliche Substanzen und Soja) und der Plazebo-Gruppe. Ausnahme: Nach 12 Monaten Behandlung zeigten Frauen in der 3. Gruppe (Präparat mit pflanzlichen Substanzen und Soja) sogar deutlichere Beschwerden Frauen in der Plazebo-Gruppe.
Im Durchschnitt hatten die Frauen der Gruppen 1-3 nicht wesentlich weniger Symptome gegenüber der Plazebogruppe.
Unter der Hormonbehandlung (Gruppe 4) reduzierten sich die Beschwerden um mindestens 4 Episoden pro Tag.
Fazit der Autoren
Die Einnahme von Traubensilberkerze – alleine oder in Kombination mit andern pflanzlichen Präparaten – scheint die Menopause-Beschwerden nicht wesentlich zu reduzieren.
03.01.2007