Wie hoch ist das HPV-Infektionsrisiko bei Männern durch Oralverkehr?
Kürzlich machte der US-Schauspieler Michael Douglas Schlagzeilen mit seiner Behauptung, sein Mundrachenkrebs sei durch Oralverkehr ausgelöst worden. Dass dies tatsächlich möglich ist, zeigt nun eine US-Studie, die untersuchte, wie hoch das Risiko für Männer ist, sich auf oralem Weg mit Humanen-Papilloma-Viren (HPV) anzustecken. Das Risiko sei insgesamt gering, doch es ist vorhanden.
Für die Studie wurden insgesamt 1626 Männer im Alter von 18 bis 73 Jahren aus den USA, Mexiko und Brasilien über ein Jahr lang regelmässig hinsichtlich einer oralen HPV-Infektion untersucht.
Anhand von Proben aus Mundspülungen stellten die Forscher bei 4.4% der Studienteilnehmer (115 Männer) eine orale HPV-Infektion fest. Bei den Betroffenen waren 1.7% mit HPV-Hochrisikotypen und 0.6% davon mit dem stark krebserregenden Typ HPV-16 infiziert. Auf die Gesamtteilnehmerzahl übertragen, bedeutet dies, dass sich von 1'626 Männern insgesamt 53 mit einem der HPV-Hochrisikotypen und 18 Männer speziell mit HPV-16 infiziert hatten. Bei den meisten Männern heilte die HPV-Infektion innerhalb von weniger als einem Jahr wieder aus.
Auffällig war, dass unverheiratete Männer und Raucher deutlich häufiger betroffen waren. Bei Unverheirateten dürfte das Risiko schon allein aufgrund der oft wechselnden Sexualpartner gegeben sein. Warum auch Raucher häufiger betroffen sind, geht aus der Untersuchung nicht hervor. Rauchen gilt aber als Risikofaktor für viele Krebserkrankungen.
HPV-Schutzimpfungen auch für Männer?
Die Studie soll dazu beitragen, dass zukünftige Präventionsprogramme stärker auch auf Männer ausgerichtet werden. Gegenwärtig werden vor allem junge Mädchen über die Risiken für Gebärmutterhalskrebs durch HPV aufgeklärt und gegen die Hochrisikotypen HPV-16 und 18 geimpft.
16.07.2013 - gem