ADHS: Immer häufiger bei Kindern und Jugendlichen
Zahlen einer deutschen Krankenkasse belegen, dass deutsche Ärzte bei Kindern immer häufiger das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) diagnostizieren. Und: Medikamentöse Behandlungen nehmen zu.
Im Jahr 2004 kamen auf 1'000 Jugendliche 21 ADHS-Betroffene; 2007 waren es bereits 33 ADHS-Diagnosen. Insgesamt leiden in Deutschland eine halbe Million Kinder und Jugendliche an ADHS. Dabei sind Jungs dreimal häufiger betroffen als Mädchen.
Reizüberflutung, mangelnde Zuneigung von Bezugspersonen, familiäre Konflikte und mangelnde Bewegung spielen eine grosse Rolle bei der Entstehung von ADHS, so die Experten. Und sie warnen, nur mit Medikamenten allein ist nicht geholfen.
Weltweiter Anstieg der medikamentösen Behandlung
Eine Kalifornische Studie beschäftigte sich 2007 mit der Verschreibung von ADHS-Medikamenten weltweit. Danach stieg der Verbrauch von Medikamenten bei ADHS zwischen 1993 und 2003 um 273 Prozent an. In Amerika, Kanada und Australien wurden sie häufiger verschrieben als in andern Ländern.
ADHS Schweiz schreibt, dass immer mehr so genannte Problemkinder mit dieser Diagnose belegt und mit Medikamenten behandelt werden, zum Teil ohne vorausgehende sorgfältige Abklärung.
02.07.2008