Asthma durch Luftverschmutzung
Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass Luftverschmutzung – insbesondere Strassenschmutz – bei Kindern das Asthmarisiko erhöht. Ausserdem wurde in einer anderen Studie ein Eiweiss (MIF) entdeckt, das für den Schweregrad von Asthma verantwortlich zu sein scheint.
Die Wissenschaftler nahmen dafür Stickstoffdioxid-Werte (NO2) in der direkten Umgebung (zu Hause) der teilnehmenden Kinder ins Visier. Diese Analysen ergaben lineare Zusammenhänge von 83% zwischen der durchschnittlichen NO2-Belastung und einem Erkrankungsrisiko. In Südkalifornien, leben die meisten Menschen in Vorstädten, die durch breite Freeways (Autostrassen) verbunden sind.
Dort stieg das Risiko einer Atemwegserkrankung um 89% pro 1.2 km Abstand zur nächsten viel befahrenen Autostrasse. Quartierstrassen schienen hingegen kaum einen Einfluss auf das Asthma-Erkrankungsrisiko zu haben.
Die Studien zeigten, dass nicht alle Kinder, die erhöhten Stickstoffdioxiden ausgesetzt werden, an Asthma erkrankten. Forscher der Yale Universität in New Haven suchten deshalb und fanden noch einen anderen Auslöser-Faktor. Nebst den Umweltfaktoren scheint das MIF-Gen (macrophage migration inhibitory factor), auf das Asthmarisiko ebenfalls einen Einfluss zu haben. Ob das MIF-Gen beim Menschen vorhanden ist oder nicht, ist genetisch vorbestimmt.
Im Tierversuch wurde bei fehlendem MIF-Gen festgestellt, dass diese Tiere nie an Asthma erkrankten. Für die Untersuchung am Menschen wurde die MIF-Konzentration bei 151 Asthmapatienten in Irland untersucht. Dabei stellten die Mediziner fest, dass Personen mit einer hohen Konzentration von MIF besonders häufig und an einer schweren Verlaufsform von Asthma litten. Das spezielle Eiweiss kann im Serum nachgewiesen werden.
Diese Ergebnisse geben Hoffnung für einen neuen Ansatz in der Behandlung von Asthma, falls in der Forschung MIF-hemmende Substanzen gefunden werden könnten, so die Wissenschaftler.
26.09.2005