Hirnhautentzündung bei Kindern
Eine Hirnhautentzündung bei Kindern verläuft oft sehr rasch und führt nicht selten zum Tod des Kindes. Das Erkennen und frühes Handeln ist deshalb sehr wichtig. Ob und wie man diese Erkrankung möglichst früh erkennen kann, wurde von britischen Ärzten untersucht.
Die Hirnhautentzündung geht meist von einem Herd z.B. im Nasen-Rachen-Raum aus. Von dort werden die Krankheitserreger ins Blut geschwemmt. Dies bezeichnet man als Sepsis oder auch als Blutvergiftung.
448 Kinder, unter 16, die mit einer Hirnhautentzündung ins Spital kamen, wurden untersucht. Die Eltern der Kinder füllten nachträglich einen Fragebogen aus. Gefragt wurde nach den Beschwerden vor der Aufnahme ins Spital. Zusätzliche Informationen wurden von den einweisenden Hausärzten erfragt.
Die meisten Kinder hatten in den ersten Stunden keine für eine Hirnhautentzündung typischen Beschwerden. Dazu gehören: Kopfschmerzen, Fieber, Nackensteifigkeit, Erbrechen und Lichtscheu. Diese typischen Zeichen für eine Hirnhautentzündung traten erst spät auf, d. h. etwa nach 13 bis 22 Stunden. Dadurch wurde nur etwa die Hälfte der kleinen Patienten frühzeitig ins Spital geschickt.
Allerdings zeigten mehr als zwei Drittel der Kinder bereits früh (etwa nach 8 Stunden) Anzeichen der Blutvergiftung: Beinschmerzen, eine abnorme Hautfarbe, kalte Hände und Füsse.
Zusammenfassung:
- Die typischen Zeichen für eine Hirnhautentzündung treten erst spät auf.
- Daher erfolgt die Einweisung ins Spital oft sehr spät, was die Überlebenschance der Kinder stark verringert.
- Die ersten Anzeichen einer Hirnhautentzündung sind Zeichen einer Blutvergiftung (Beinschmerzen, kalte Hände und Füsse und abnorme Hautfarbe).
- Werden diese Zeichen frühzeitig von Hausarzt und Eltern erkannt, ist eine frühere Spitalseinweisung möglich und die Kinder haben eine grössere Überlebenschance.
18.01.2006