Hörschäden bei Babys oft nicht bemerkt
Routinemässig werden Säuglinge nach der Geburt auf Hörschäden kontrolliert. Experten befürchten jedoch, dass es dennoch an frühzeitigen Behandlungen fehle. Unbehandelte Hörschäden können das Baby aber in seiner Entwicklung stark beeinträchtigen.
Schwerhörigkeit bei Neugeborenen sollte möglichst früh entdeckt und behandelt werden, sonst drohen Entwicklungsverzögerungen, warnen Mediziner des Children's Hospital Medical Center.
Gehörtests bei Säuglingen werden heute routinemässig nach der Geburt durchgeführt. Die Untersuchung gibt erste Hinweise auf eine mögliche Erkrankung des Gehörs. Gewisse Funktionsstörungen können aber auch nur vorübergehend durch den Geburtsvorgang auftreten.
Deshalb ist es wichtig, dass die Gehörkontrollen später wiederholt werden. Viele Kinderärzte und auch Eltern warten aber oft zu lange, um die ersten Untersuchungen in Kontrollen zu bestätigen. Zum Teil fehlen aber auch entsprechende Kontrollstrategien, so die Experten.
Studien bestätigen, dass eine normale kindliche Entwicklung bezüglich Hörverständnis und Sprechfähigkeit bei Kindern mit Hörschäden, durchaus möglich ist. Das bedingt aber, dass vermindertes Hörvermögen möglichst früh behandelt wird.
Mehr als 90% von dem was Babys lernen, entnehmen sie aus beiläufig mitgehörten Gesprächen. Kinder, die schlecht hören, können also davon gar nicht profitieren und geraten dadurch in einen Entwicklungsrückstand. Wenn bei Kindern aber schon früh eine Gehörminderung festgestellt und entsprechend behandelt wird, zeigen sich später kaum Unterschiede zu ihren Altersgenossen.
Eines von 1'000 Kindern wird taub geboren und ein Prozent der Neugeborenen weisen einen gewissen Grad von Schwerhörigkeit auf. In den ersten Monaten sind aber Eltern gar nicht fähig, das Problem selber zu erkennen, so Corinna Pelz von der Deutschen Gesellschaft für Audiologie. Ohne frühe Behandlung werden diese Kinder in ihrer Kommunikationsfähigkeit behindert, was in einer Vielzahl an Lern- und Konzentrationsproblemen resultiert.
Fragebogen zur Früherfassung von Kindern mit verminderter Hörfähigkeit
Der folgende Fragenkatalog ermöglicht Eltern, frühzeitig auf mögliche Gehörminderungen bei ihrem Kind aufmerksam zu werden. Der Fragebogen kann zusammen mit einem Arzt, einer Mütterberaterin oder einer Gehörberatungsstelle ausgewertet werden.
Antworten Sie mit Ja oder Nein!
(Zum Ausfüllen bitte Ausdrucken; oben rechts im Artikel auf das Drucker-Symbol klicken)
Alter | Frage | Ja | Nein |
---|---|---|---|
1. Monat | Erschrecken isolierte laute Geräusche, wie zum Beispiel die Türglocke oder das Telefon, Ihren Säugling? | ||
2. Monat | Bewegt sich Ihr Kind im Schlaf oder grimassiert es, wenn in seiner Nähe lauter Lärm zu hören ist? | ||
3. Monat | Lauscht Ihr Kind auf Stimmen oder eine Glocke? | ||
4. Monat | Verstärkt Ihr Kind sein Plaudern, wenn Sie in seinen Lauten mit ihm sprechen? | ||
5. Monat | Können Sie Ihr weinendes Kind mit Ihrer Stimme beruhigen, auch wenn Sie nicht im Blickfeld des Kindes sind? | ||
6. Monat | Wendet Ihr Kind seinen Kopf sprechenden Personen oder tönenden Spielzeugen zu? | ||
7. Monat | Ist das Plaudern Ihres Kindes reichhaltiger geworden? (mehr verschiedene Laute) | ||
8. Monat | Plaudert Ihr Kind in verschiedenen Tonhöhen? | ||
9. Monat | Versucht Ihr Kind zu sprechen, wenn Sie es ansprechen? | ||
10. Monat | Erschrickt Ihr schlafendes oder unbeobachtetes Kind, wenn Sie ans Bett treten um es aufzunehmen? | ||
11. Monat |
Haben oder hatten Sie schon mal den Verdacht, dass Ihr Kind nicht gut hören könnte? |
Quelle: swisspaediatrics
06.09.2007