Junkfood gegen Liebeskummer
Laut einer britischen Umfrage wirkt sich Liebeskummer negativ auf die Ernährung aus. Vor allem Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren greifen bei „Herzschmerz“ viel eher zu Junkfood.
60% der Teilnehmer gaben an, dass bei ihnen Schokolade zur „Besserfühl-Therapie“ gehöre. 43% erklärten, dass Fastfood ihnen geholfen habe.
Nun warnen Ernährungswissenschaftler vor den Langzeitfolgen der falschen Ernährung, da diese zu echten Essstörungen führen könnten. Die jungen Erwachsenen, die später selbst Kinder erziehen, werden diese Ernährungsgewohnheiten wahrscheinlich an ihre Kinder weitergeben, so Peter Rowan, Psychiater der Priory Group.
Derzeit seien bei fast 1.1 Mio. Briten Essstörungen diagnostiziert worden. Allerdings schätzen die Experten die Dunkelziffer wesentlich höher - manche sogar auf elf Mio. (von insgesamt rund 54 Mio. Einwohnern in Grossbritannien).
Auch unter den Erwachsenen ist der Griff zur Schokolade aus Kummer durchaus kein Einzelfall. Immerhin geben 52% der Befragten an, dass sie dies bereits gemacht hätten. Die Zahl derer, die aus Frust zum Fastfood greift, beläuft sich hingegen auf "nur" 25%.
63% haben erklärt, dass sie sich deswegen übergewichtig und weniger attraktiv finden. Fast zwei Drittel gaben an, dass sie sich besser fühlen, wenn sie sich gesund ernähren würden. Experten sehen darin deutliche Zeichen eines "Hungrigseins nach Liebe und Zuneigung". "Diese Art des Frust-Essens ist schlecht für die Jugendlichen, denn sie kann zu einer Reihe von körperlichen Erkrankungen führen, die bis zu Fettleibigkeit und echten Essstörungen reichen kann, so Rowan.
"Wir lernen von der Kindheit und den Geschenken unserer Mütter, Essen mit Liebe zu assoziieren", erklärt der Psychiater. Diese Lektionen würden mit der Zeit häufig nicht mehr verändert.
03.08.2005