Kinder brauchen vermehrt Antidepressiva
Eine britische Studie belegt einen zum Teil extremen Anstieg von Antidepressiva-Verschreibung und -Konsum bei Kindern.
Ausgewertet wurden die Daten für Kinder bis zum Alter von 17 Jahren in Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Argentinien, Brasilien, Mexiko, Kanada und Amerika. Die Analyse basierte auf Informationen aus der internationalen Datenbank IMS MIDAS, die auf einem repräsentativen Sample der Allgemeinmediziner in jedem der Länder beruht.
Innerhalb des untersuchten Zeitraums lag Grossbritannien mit einer Zunahme von 68 Prozent an der Spitze. Einige Medikamente wurden im vergangenen Jahr von der Verschreibung für Kinder ausgenommen. Die Forscher gehen jedoch davon aus, dass die Ärzte auf andere Präparate umsteigen werden.
Generell werden Kindern mehr Antidepressiva und Medikamente verschrieben um sie zu beruhigen oder das Gehirn zu stimulieren. Mit Grossbritannien an der Spitze wurden viele der Medikamente zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizitsyndroms (ADS-Syndrom) eingesetzt.
Deutliche Anstiege in der Verschreibung derartiger Medikamente konnten laut BBC in allen Ländern ausser Kanada und Deutschland festgestellt werden. In diesen beiden Ländern stieg die Verschreibungsrate im Beobachtungszeitraum nur um 13 Prozent.
Die Ergebnisse der Studie wurden in den Archives of Disease in Childhood veröffentlicht.
02.02.2005