Kleinkinder: Zuviel Fernsehen schadet Körper und Geist
Kleinkinder, welche zu viel fernsehen, bringen später schwächere Leistungen in der Schule und sind häufig dicker als Gleichaltrige, welche nicht oder wenig fernsahen. Das hat eine Studie an über 1000 Kindern ergeben.
Resultat: Zweijährige verbrachten im Schnitt etwas unter neun Stunden wöchentliche vor dem Fernseher; die Vierjährigen kamen fast auf 15 Stunden wöchentlich. 11% der jüngeren und 23% der älteren Kinder schauten mehr als die höchstens zwei empfohlenen Stunden täglich fern.
Im Alter von 10 Jahren wurden die Kinder erneut untersucht; wobei die Lehrer die schulische Leistung, das soziale Verhalten sowie den Gesundheitszustand der Kinder zu beurteilen hatten. Gemessen wurde auch der BMI (Body-Mass-Index).
In verschiedenen Bereichen stellten die Forscher einen deutlichen Einfluss des Viel-Fernsehens fest: Kinder, welche mit zwei Jahren mehr als zwei Stunden täglich vor dem Flimmerkasten verbracht hatten, zeigten mit 10 Jahren ein deutlich vermindertes Engagement in der Klasse, schlechtere Leistungen in Mathematik, eine Abnahme der körperlichen Aktivität, einen höheren Konsum von Süssgetränken und einen erhöhten BMI – verglichen mit Gleichaltrigen, die nicht oder wenig ferngesehen hatten.
Fazit der Autoren: Die ersten Lebensjahre sind für die Entwicklung und Ausbildung des Geistes und des Verhaltens prägend. Ein zu hoher Fernsehkonsum von Kleinkindern scheint sich nachhaltig auf die Entwicklung der Kinder auszuwirken, was die Forscher überrascht und erschreckt. Sie dachten, nach 7 ½ Jahren sollte der Effekt verschwunden sein.
04.05.2010