Kokain: Einmal ist zu viel
Forscher weisen nach, dass bereits die erste Dosis Kokain eine lebenslange, psychische Abhängigkeit hervorrufen kann.
Italienisch-amerikanische Forscher zeigen anhand von Versuchen, dass eine Kokain-Abhängigkeit bereits mit einer einmaligen Dosis gestartet wird. Die Ergebnisse der Studie wurden im Nature Neuroscience veröffentlicht.
Die Forscher trainierten Ratten darauf hin, dass sie einen Hebel betätigten, um an Futter zu kommen. Nach Abschluss des Trainings erhielt eine Gruppe der Nager durch Betätigen des Hebels eine Dosis Kokain. Gleichzeitig ertönte ein lautes Rauschen.
Eine andere Versuchsgruppe erhielt anstelle der Droge gesüsste Kondensmilch, ebenfalls in Kombination mit dem Rauschen. Sofort lernten die Tiere beider Gruppen, dass das Rauschen eine Belohnung nach sich zog und begannen den Hebel während des Signaltones viel aktiver zu betätigen.
In Abständen von drei Monaten wurde die Reaktion der Tiere auf das Geräusch ein Jahr lang getestet. Bereits nach drei Monaten hatte die Kondensmilch-Gruppe das Interesse an den Geräuschen verloren. Die Kokaingruppe hingegen verlangte offensichtlich ein Jahr später noch energisch nach der Droge. Sie betätigten auch nach einem Jahr die Hebel beim Ertönen des Rauschens noch sehr hektisch.
Die Ergebnisse zeigen, wie schnell das Gehirn lernt, einen eigentlich neutralen Reiz mit der Droge zu verbinden, schreiben die Forscher. Eine solche gedankliche Verknüpfung erschwere ehemaligen Süchtigen das Aufhören, da die Abhängigen offensichtlich immer wieder an das Gefühl nach dem Drogenkonsum erinnert werden, so die Forscher.
30.03.2004