Kokain und Alkohol: Eine gefährliche Mischung
Herzinfarkte oder sogar Hirninfarkte bei jungen Menschen werden oft durch Drogen ausgelöst. Kommt noch Alkohol oder Nikotin dazu, steigt das Risiko bedenklich. Dies berichtet ein deutscher Herzspezialist.
Das Herz- und Hirnrisiko bei Drogenkonsum, in Verbindung mit Nikotin und Alkohol, wird häufig unterschätzt.
Der regelmässige Gebrauch von Cannabis steigert das Risiko von Schizophrenie und kann ebenso zu einem plötzlichen Herztod führen, begünstigt Beinvenenthrombosen oder kann sogar kleinere Hirninfarkte auslösen. Dies berichtet der deutsche Herzspezialist Dr. Horst Nebelsieck, Kardiologe am Kreiskrankenhaus Böblingen.
Bei Amphetaminen, die "Speed"-Partydrogen sind, ist das Herz- und Hirnrisiko besonders gross, wenn noch andere Nebenerkrankungen bestehen, wie z.B. hoher Blutdruck, angeborene Herzerkrankungen oder Erkrankungen an den Hirnarterien.
Am meisten werde in Deutschland die klassische Designerdroge Ecstasy konsumiert. Ecstasy ist eine Mischung aus verschiedenen Methylendioxyamphetaminen. Die Folgen von Ecytasy-Konsum für Herz und Hirn sind nach Angaben Nebelsiecks unter anderen Herzfrequenz- und Blutdruckanstieg, Herzrhythmusstörungen und Epilepsiegefahr. Doch auch einen Herzstillstand oder Hirnblutungen kann die Droge verursachen.
Nicht weniger harmlos sind die Folgen für Herz und Hirn, die das Kokain-Schnupfen haben kann: In den USA sind 30 Prozent aller drogenbedingten Notaufnahmen, die meisten der drogenbedingten Todesfälle und 25 Prozent aller nicht tödlichen Herzinfarkte in der Altersgruppe von 18 bis 45 Jahren auf den Gebrauch von Kokain zurück zu führen. Kokain ist ein potentes Aufputschmittel. In Kombination mit Nikotin verstärken sich die gefässverengenden Effekte und das Herz-Risiko steigt.
Ausser den akuten Effekten führt Kokain auch zu Langzeitschäden wie Beschleunigung der Atherosklerose (Arterienverkalkung) und Endokarditis (Herzhautentzündungen).
17.02.2005