Krank durch Eisenmangel
Eisenmangel ist die häufigste Ursache von Blutarmut. Aber auch ohne Blutarmut beeinträchtigt der Eisenmangel die Gesundheit und das Wohlbefinden, das wurde in verschiedenen Studien dargelegt.
Vor allem Kinder, Jugendliche und Frauen im gebärfähigen Alter sind von Eisenmangel betroffen.
Eisenmangel ist der am meisten verbreitete Mangelzustand und hat verschiedene Ursachen:
Erhöhter Eisenbedarf im Wachstum, während der Schwangerschaft, in der Stillzeit sowie beim Sport.
Verminderte Eisenaufnahme durch vegetarische Ernährung, Magen-Darmerkrankungen oder bei Einnahme von Magensäure blockierenden Medikamenten.
Eisenverlust durch Menstruation, chronische Darmblutungen, Ausdauersport oder akute Blutungen.
Gedächtnisleistung und Ausdauer leiden unter Eisenmangel
Der Eisenmangel macht sich schleichend bemerkbar. Einige Studien zeigten, dass Defizite in der Eisenversorgung selbst bei normalen Hämoglobinwerten (Blutfarbstoff) die Gedächtnisleistung, die Aufmerksamkeit sowie Lernfähigkeit beieinträchtigen. Sobald Eisen zugeführt wurde, verbesserte sich die Gedächtnisleistung der Studienteilnehmer.
Eisenmangel beeinträchtigt die Ausdauerleistung, das ist bewiesen. Neu liegen Belege vor, dass auch untrainierte Frauen bei Eisenaufnahme eine bessere Fitness zeigen als vergleichbare Frauen, die nur ein Plazebo (Scheinmedikament) erhielten.
Weitere Untersuchungen belegten einen direkten Zusammenhang zwischen Eisenmangel und Müdigkeit sowie Haarausfall.
Was ist normal?
Im Blut wird der Ferritinwert gemessen, der bei Eisenmangel ein zuverlässiger Messwert ist. Normalwerte sind schwierig zu beurteilen, da in der Vergangenheit die Normalwerte häufig zu tief angesetzt wurden. Wichtig ist, dass die Eisenvorräte gefüllt sind, was einem Ferritinwert von 100 entspricht. Bei einem Ferritinwert unter 70 sinkt auch das Wohlbefinden, bei Werten unter 50 sollte behandelt werden und bei Ferritinwerten unter 30 ist die Blutbildung beeinträchtigt.
Wie wird ein Eisenmangel behandelt?
Zunächst sollte die Ursache gesucht, gefunden und behandelt werden: z.B. Ernährungsfehler korrigieren und Blutverluste ergänzen.
Hilft dies nicht, kommen Eisensubstitutions-Präparate zum Einsatz. Die Einnahme von Eisen-Tabletten ist meist nur beschränkt wirksam und von Nebenwirkungen begleitet (häufig Magen-Darmprobleme, ev. Hautrötungen, Juckreiz), die allerdings meistens vorübergehender Natur sind.
Steigen die Werte trotz Ursachenbehebung und Eisensubstitution nach einem Monat nicht an, wird eine intravenöse Eisenbehandlung unumgänglich. Die intravenösen Eisenpräparate sind heute gut wirksam und verträglich, Nebenwirkungen sind selten. Wertkontrollen sind erst sechs Wochen nach Beginn der intravenösen Therapie sinnvoll.
20.01.2009