Ohrentropfen sind nicht unbedenklich
Pädiater warnen davor, Kinder bei Ohrenschmerzen leichtfertig mit Ohrentropfen zu behandeln. Das damit verabreichte Breitbandantibiotikum kann zu Resistenzen führen.
Tradionellerweise verschreiben Mediziner bei häufig auftretenden Ohreninfektionen von Kindern orale Antibiotika. Seit einigen Jahren wurden Breitband-Antibiotika-Ohrentropfen eingeführt, deren Wirkstoff Fluoroquinolon gegen die meisten Bakterien wirkt.
Experten warnen nun davor, diese Ohrentropfen zu verwenden, da sie Resistenzen der Bakterien befürchteten. Resistente Bakterien entstehen, wenn Antibiotika falsch angewendet werden.
Es gibt bei der Anwendung dieser Medikation zu wenige Untersuchungen, kritisieren Experten. In einer Pilotstudie konnten amerikanische Forscher aber feststellen, dass die Ohrentropfen zu häufigen Pilzerkrankungen im Ohr führten. In weiteren Untersuchungen konnten die Forscher erkennen, dass die Kinder, die mit diesem Medikament behandelt wurden häufiger resistente Bakterien und Pilze im Ohr hatten als jene, die nicht mit den Antibiotika behandelt wurden.
Die Experten schlagen vor, vor der Gabe von Antibiotika genau zu untersuchen, welche Bakterien die Entzündungen verursachen. Nur so könne die Antibiotika-Resistenz bekämpft werden. Der Wirkstoff Fluoroquinolon sei ein höchst wirksames Antibiotikum für eine Reihe von Ohreninfektionen, daher müsse dafür Sorge getragen werden, dass ein solches Medikament seine Wirkung beibehalte. Dazu gehöre auch, dass bei schwachen Entzündungen nicht sofort Antibiotika verschrieben würden.
09.03.2004