Sportliche Ausdauer auch durch Gene bestimmt
Nicht nur die Trainingsintensität sondern auch die Gene tragen dazu bei, ob jemand sportlich fit und ausdauernd ist. Dies stellten Sportwissenschaftler in generationenübergreifenden Tierversuchen fest.
Die Wissenschaftler untersuchten sportliche Effekte in einer Langzeitstudie an speziell dafür gezüchteten Ratten. Sie bildeten zwei Gruppen: eine davon trainierte ständig, die Kontrollgruppe hingegen gar nicht. Den Experten zeigten sich überraschende Unterschiede zwischen der siebten Generation (G7) und der 15. Generation (G15) der trainierten Ratten.
Im Vergleich zu den unsportlichen Coach-Potaoes zeigte sich im Verlauf der trainierten Generationen von der G7 zur G15 Generation eine signifikante Verbesserung der Sauerstoffversorgung, der Ausdauer und der Muskulatur.
Bei der sich ständig bewegenden Sportgeneration passierte eine genetische Anpassung des Körpers. Dies zeigte sich in einem verbesserten Sauerstofftransport in die Muskeln um 44%. Ebenso war eine gesteigerte Durchblutung (+33%), eine Lungenvergrösserung (+17%) und eine Verbesserung der Herz-Kreislauftätigkeit (+16%) der G15 Generation im Vergleich zur G7 festzustellen.
Das bedeutet, dass sich der Körper an die gesteigerten Bedingungen von Generation zu Generation angepasst hat. Bei der G15 Generation hätten sich die lebenswichtigsten Faktoren (Lunge, Herz-Kreislaufsystem) weiterentwickelt und sich genetisch den Anforderungen angepasst.
Die Ergebnisse der Studie belegen die wesentliche Bedeutung der Gene im Bereich des Sports, denn darin liege in weiterer Folge ein grosses Potenzial für die zukünftige "natürliche" Behandlung von Muskel-, Herz- und Lungenkrankheiten. Derzeit widmen sich die Forscher der Entdeckung jener Gene, welche die Verbesserungen initiiert hatten.
08.04.2005