Studie zum Körpergewicht: Mädchen achten auf Gewicht, Knaben auf Muskeln
Was ist ausschlaggebend dafür, dass Jugendliche sich in ihrem Körper wohlfühlen. Dies untersuchte eine Studie der Gesundheitsförderung Schweiz.
Bisher standen vor allem die negativen, krankheitsorientierten Aspekte des Körperbildes im Mittelpunkt vieler Studien. Insbesondere die Gruppe der Knaben wurde bis anhin wenig untersucht. Gesundheitsförderung Schweiz hat mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) erstmals die positiven Faktoren erfasst, die für Jugendliche für ein zufriedenes eigenes Körperbild ausschlaggebend sind.
In den letzten Jahren zeigte sich vermehrt die Notwendigkeit zu untersuchen, wann wir mit unserem Körper zufrieden sind und welche Faktoren dabei helfen, diesen Zustand zu begünstigen und aufrechtzuerhalten. Oftmals war vor allem das Körpergewicht der Mädchen im Fokus der Untersuchungen, während knabenspezifische Aspekte des Körperbildes (z.B. muskulöser Körper) vernachlässigt wurden. Dieser Forderung ist Gesundheitsförderung Schweiz zusammen mit der ZHAW nachgekommen und hat 371 Schülerinnen und Schüler aus der Deutschschweiz mit Jahrgang 1998 – 2002 befragt. Die Studie ging den Fragen nach, was ein gesundes Körperbild ist und wodurch dieses beeinflusst wird.
Mädchen achten auf Gewicht, Knaben auf Muskeln
In Bezug auf die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper wurde festgestellt, dass Knaben ein gesünderes Körperbild haben als Mädchen. Bei den Mädchen ist vor allem das Gewicht im Zentrum, wobei 60 % der Mädchen schlanker sein möchten und gleich viele bereits eine Diät gemacht haben. Mit 77% möchte ein Grossteil der Knaben dagegen mehr Muskeln, aber nur 54% gaben an, wirklich auch etwas dafür zu tun. Vergleiche mit älteren Studien lassen vermuten, dass die Zufriedenheit der Jugendlichen mit ihrem Körper über die letzten Jahre abgenommen hat.
Abgrenzung von unrealistischen Körperidealen
Interessant ist, dass knapp über die Hälfte der Jugendlichen berichten, sich relativ gut von unrealistischen Körperidealen abgrenzen zu können. Sie lassen sich nicht stark durch die Bilder in den Medien beeinflussen und geben auch an, dass ein veränderter Körper ihr Leben nicht grundsätzlich besser machen würde. Gleichzeitig stellt die Studie auch fest, dass ca. ein Fünftel der befragten Jugendlichen ein negatives Körperbild von sich hat, sich sehr schlecht von unrealistischen Körperbildern abgrenzen kann und sehr viel Hoffnung und Erwartung in einen schöneren Körper steckt. Sie sind der Überzeugung, dass sie selbstbewusster und glücklicher wären, wenn sie ihren Körper verändern könnten.
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18.08.2015