Übermüdete Schulkinder durch nächtlichen Handy-Gebrauch
Viele Jugendliche bekommen ''dank'' nächtlichem Handy-Gebrauch zu wenig Schlaf. Das hat eine Untersuchung an über 1’600 Schulkindern ergeben. Die Studie wurde im Fachjournal SLEEP publiziert.
Nur 38% der Teilnehmer verzichteten nach dem zu Bett gehen auf SMS- Schreiben und Handy-Spielereien. Teilnehmer, die mehr als ein Mal pro Woche das Handy mit ins Bett nahmen, litten etwa fünfmal so häufig unter Tagesmüdigkeit, wie ihre Altersgenossen, die handylos schliefen. Bei mehr als einem Drittel der Jugendlichen konnte die Tagesmüdigkeit auf den nächtlichen Handygebrauch zurückgeführt werden.
Studienleiter Van den Bulck: Viele Eltern machen sich Sorgen über den Fernseh- und Internetkonsum ihrer Sprösslinge. Doch: Kommunikation und miteinander im Kontakt stehen, ist für Jugendliche sehr wichtig und dabei spielt das Handy eine grosse Rolle. Eltern dürfen nicht vergessen, dass der Handygebrauch im Bett keineswegs belanglos ist. Manche Jugendliche kommunizieren nächtelang mit dem Handy. Tagesmüdigkeit und damit verbundene Konzentrations- und Lernschwierigkeiten sind die Folgen.
Experten der Amerikanischen Acadmie für Schlafmedizin (AASM) geben ein paar Tipps für einen möglichst gesunden Schlaf:
- Computer und TV gehören nicht ins Schlafzimmer.
- Im Bett keine Gespräche mit dem Handy führen, keine SMS-Nachrichten schreiben und nicht im Internet-Surfen.
- Im Schlafzimmer Handy abstellen, damit keine nächtlichen SMS den Schlaf unterbrechen.
- Regelmässige Schlafzeiten einhalten, d.h. möglichst zur selben Zeit zu Bett gehen und zur selben Zeit aufstehen.
- Entspannende Rituale vor dem Schlafengehen einhalten.
- Keine grossen Mahlzeiten vor dem Schlafengehen einnehmen, aber auch nicht hungrig zu Bett gehen.
- Keine koffeinhaltigen Getränke und Speisen oder stimulierende Medikamente (Drogen) vor dem Schlafen konsumieren.
- Der Schlafraum sollte ruhig gelegen, dunkel und eher kühl sein.
- Die Schlafdauer von Heranwachsenden sollte etwa 8-9 Stunden betragen.
Eltern, die bei ihren Teenagern Schlafstörungen vermuten, sollten nicht zögern, sich mit einem Haus- oder Kinderarzt zu beraten.
11.09.2007