Verkehrsunfälle häufige Todesursache bei jungen Menschen
Einem Bericht der WHO zur Folge sterben mehr 15-19-Jährige an den Folgen eines Verkehrsunfalls als an Aids oder an Krebserkrankungen.
Der 'Youth and Road Safety Report' der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde in Genf vorgestellt.
Demnach sind Verkehrsunfälle die zweithäufigste Todesursache bei 10- bis 14-Jährigen sowie bei den 20- bis 24-Jährigen; bei den 5 bis 9-Jährigen ist es die dritthäufigste Todesursache. Der Bericht wurde aus Anlass der Global Road Safety Week (23.-29. April 2007) veröffentlicht.
Junge Männer tragen hohes Risiko
Unter den meisten Opfern findet man junge Männer unter 25; diese haben laut dem Bericht ein dreimal höheres Risiko, an den Folgen eines Verkehrsunfalls zu sterben, als gleichaltrige Frauen.
Als Beispiel hinsichtlich der Tragik durch Verkehrsunfälle erwähnte der Bericht den Monat April 2007: 23 Menschen starben allein auf Sri Lanka, 98 auf Thailand und mehr als 1'300 wurden durch Verkehrsunfälle ebenfalls auf Thailand verletzt.
Afrika und Südostasien besonders gefährdet
In ärmeren Ländern sei die Situation noch schlimmer: im Jahr 2002 starben in Afrika und Südostasien etwa 380’000 junge Menschen im Verkehr. Schätzungen zur Folge würden bis zur nächsten Global Road Safety Week im Jahr 2008 7'000 Menschen unter 25 Jahren und etwa 1.2 Millionen Personen jeglichen Alters bei Verkehrsunfällen gestorben sein.
Kosten an Leib und Leben ohne Ende
Nebst dem Verlust von Leben und Gesundheit kosten Verkehrsunfälle in Ländern mit niedrigem Einkommensstatus bis zu 100 Milliarden US-Dollars; sei dies durch lebenslange Arbeitsunfähigkeit, durch Verlust der Ausbildung oder durch Belastung der Familien, welche dadurch auf staatliche finanzielle Hilfe angewiesen sind.
Junge Radfahrer, Motorradfahrer und Fussgänger in solchen Ländern sind durch die dortigen meist schlechten Strassenverhältnisse und durch Fehlen von schützender, heller Kleidung besonders gefährdet. Weitere Risikofaktoren sind: Alkoholkonsum sowie schnelles und – aus mangelnder Erfahrung – unvernünftiges Fahren.
Die Autoren des Berichts fordern: verbesserte Strassenplanungen, genügend Schutzkleider (inkl. Helmobligatorium auch für Radfahrer), strengeres Eingreifen der Polizei bei Nichteinhalten der Regeln sowie bei Betrunkenheit.
"Die individuelle Lösung liegt jedoch in dem, was womöglich am schwierigsten zu ändern ist - dem menschlichen Verhalten. Verkehrsunfälle betreffen unverhältnismässig viele junge Menschen. Bereits im Kindesalter muss der Verkehrserziehung Vorrang eingeräumt werden, wobei Erwachsene jederzeit als Vorbild agieren sollten." Zitat aus dem Bericht.
- 'Youth and road safety' (engl. Version, PDF)
by Dr Margaret Chan, Director-General, World Helath Organization
02.05.2007