Gutartige Prostatavergrösserung: Sägepalmenextrakt hilft nicht besser als Placebo
Extrakte aus den Früchten der Sägepalme (Serenoa repens) sind ein beliebtes Mittel zur Behandlung von leichten Beschwerden der gutartigen Prostatavergrösserung. Die Wirksamkeit der üblichen Dosis (320 mg täglich) ist jedoch umstritten. Eine im Fachblatt JAMA publizierte Studie belegt nun, dass auch höhere Dosen des Extraktes gegenüber Placebo keine bessere Wirkung erzielen.
Für die Studie konnten 369 Männer im Alter von 45 oder älter und mittleren bis schweren Prostata-Beschwerden rekrutiert werden. Die Teilnehmer bekamen entweder ein Sägepalmenextrakt - zu Beginn in der üblichen Tagesdosis von 320 mg - oder Plazebo. Ab der 24. Behandlungswoche wurde die Dosis verdoppelt und ab Woche 48 verdreifacht.
Der Behandlungserfolg wurde anhand eines international verwendeten Fragebogens zur Erfassung von Prostata-Beschwerden beurteilt. Zusätzlich untersuchten die Forscher die Teilnehmer auf folgende Parameter: Probleme beim Urinieren, nächtlicher Harndrang, maximaler Harnfluss, Restharn, PSA-Wert, Selbsteinschätzung der Teilnehmer, sexuelle Funktion, Kontinenz (Halten des Urins), Schlafqualität und Entzündungszeichen der Prostata.
Nach 72 Wochen Behandlung zeigte sich, dass die Behandlung mit dem Sägepalmenextrakt nicht viel wirksamer war als Placebo: Weder im Ergebnis des Fragebogens noch bei den anderen Parametern bestand ein Vorteil durch die Einnahme des Extraktes. In einigen Punkten schnitt Plazebo sogar leicht besser ab. Gesundheitsschädigende Wirkungen wurden nicht beobachtet.
Fazit der Autoren: Auch die höhere Dosierung des Sägepalmenextraktes erzielte in dieser Studie bei leichten Prostatabeschwerden infolge einer gutartigen Prostatavergrösserung keine bessere Wirkung als Placebo.
29.09.2011