Hodenkrebs: Bei frühzeitigem Erkennen heilbar
Immer noch sterben in der Schweiz jedes Jahr 25 Männer an Hodenkrebs. Das müsste nicht sein, denn bei rechtzeitiger Entdeckung sind die Heilungschancen gut.
Definition | Behandlungsmöglichkeiten |
Ursache | Mögliche Komplikationen |
Beschwerden (Symptome) | Präventionsmöglichkeiten |
Untersuchungsmöglichkeiten |
Definition
Hodenkrebs gehört zu den häufigsten Tumorerkrankungen und tritt meist bei Männern zwischen 20 und 40 Jahren auf. Je früher aber der Hodenkrebs entdeckt wird, desto grösser sind die Heilungschancen. Dennoch sterben noch viele Männer an Hodenkrebs, weil er zu spät entdeckt wurde. Es liegt auch daran, dass Hodenkrebs lange ohne grosse Beschwerden einhergeht und „Mann“ die wichtige und einfach durchzuführende Selbstuntersuchung nicht so gerne praktiziert.
Ursache
Die Ursachen von Hodenkrebs sind nach wie vor nicht bekannt. Es zeigt sich eine Anhäufung von Hodenkrebsfällen bei Männern, die als Kinder unter Hodenhochstand litten, bei Zeugungsunfähigkeit und bei Männern, die früh in die Pubertät kamen. Männer mit familiärer Vorbelastung scheinen ebenfalls ein grösseres Risiko zu haben.
In der letzten Zeit wird oft von chemischen Expositionen, die zu Hodenkrebs führen können, geredet. So zum Beispiel bei Einsatz von chemischen Mitteln zur Insektenvernichtung und im Pflanzenschutz. Aber auch der Kontakt mit gewissen Schwermetallen und Lösungsmitteln wird mit Hodenkrebs in Zusammenhang gebracht. Ebenso werden Viruserkrankungen als Ursache für Hodenkrebs genannt.
Beschwerden (Symptome)
Am Anfang sind fast keine Beschwerden vorhanden: ein leichtes Ziehen in die Leistengegend, einseitige, langsam zunehmende, schmerzlose Hodenschwellung, , ev. ist ein Knoten im Hoden spürbar.
Später kommt es häufig zu Schwellungen der Lymphknoten im Bereich des Beckens und der Wirbelsäule (dies kann zu unspezifischen Rückenschmerzen führen). Der Hoden wird grösser und schmerzhaft. Dann können sich im ganzen Körper Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden. Unbehandelt führt der Hodenkrebs zum Tod. Behandelt besteht eine grosse Heilungschance.
Untersuchungsmöglichkeiten
Was können Sie selber tun?
Jeder Mann kann seine Hoden leicht selbst überprüfen: Dazu tastet er sie in entspanntem Zustand ab, etwa unter der Dusche oder beim Baden. Das sollte regelmässig ungefähr einmal im Monat geschehen. Wenn sich die Hoden verändern, sollte der Betroffene sich möglichst bald vom Arzt untersuchen lassen.
Was macht der Arzt?
- Krankengeschichte (Anamnese) unter Einbezug der Beschwerden
- Gründliche Untersuchung des Hodens
- Ultraschall, wenn nötig Gewebeproben
- Ev. Röntgenuntersuchung und/oder Computertomographie zum Ausschluss von Krebsablagerungen
- Blutuntersuchung: Tumormarker
- Weiterleitung zum Spezialisten (Urologen)
Behandlungsmöglichkeiten
Bei Bestätigung des Krebsverdachts wird meist der betroffene Hoden entfernt und je nach Krebsart und Stadium mit einer Chemotherapie und/oder einer Strahlentherapie begonnen. Je nach Befall müssen auch Lymphknoten entfernt werden.
Mögliche Komplikationen
Bei frühzeitiger Entdeckung und bei entsprechender Behandlung stehen die Heilungschancen sehr gut (90%). Meist kann sogar die Zeugungsfähigkeit erhalten bleiben. Beim Hodenkrebs im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Impotenz kommen.
Präventionsmöglichkeiten
Leider gibt es kaum Möglichkeiten dem Hodenkrebs vorzubeugen, da die Ursachen noch zu wenig bekannt sind. Männer mit Leistenhoden oder Hodenhochstand sollten sich allerdings operieren lassen. Bei Knaben sollte dies noch im Vorschulalter erfolgen. .
13.04.2005