Bergluft ist gut für Herz und Kreislauf
Die besten Höhenlagen für Herz-Kreislaufpatienten liegen zwischen 1000 und maximal 3 000 Metern. Dies bestätigen deutsche Forscher nach einer Untersuchung an Herz- Kreislaufpatienten.
Der Aufenthalt in mittleren Höhenlagen, zwischen 1000 und 3000 Höhenmetern, habe eine messbar positive Auswirkung auf die Herz-, Kreislauf- und Lungenfunktion. Dies berichten Wissenschaftler der Universität Köln.
Langzeituntersuchungen an Personen, die einen Kuraufenthalt in Höhenkliniken gemacht hatten zeigten, dass auch Monate nach dem Aufenthalt positive Veränderungen an den Patienten messbar waren, so der Leiter der Studie Thomas Becker von der Universität Köln. Die markantesten Befunde waren: stabile Pulsverhältnisse und tiefere Blutdruckmesswerte hielten auch nach Monaten in tiefergelegenen Gefilden an.
Besonders Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen machen sich darüber Sorgen, ob sie den bergigen Regionen gewachsen seien. Die neuen Studienergebnisse könnten in dieser Hinsicht beruhigend wirken, berichtet Becker.
Beim Aufstieg in höher gelegene Gebiete werden zuerst Stresssymptome ausgelöst. Diese dauern in der Regel etwa sechs Stunden an und gehen mit erhöhtem Puls und einer beschleunigten Atemtätigkeit einher. Dafür verantwortlich ist der geringere Sauerstoffdruck in höheren Lagen. Wesentliche Veränderungen der Blutdruckwerte ergaben sich bei den Herz-Kreislaufpatienten nicht. Die Akklimatisationsphase dauert etwa sieben Tage. In dieser Zeit ist es sicher empfohlen sich keinen grösseren Belastungen auszusetzen. Dies gilt vor allem für untrainierte Menschen.
Fazit der Wissenschaftler: In der Rehabilitation haben sich Bergwanderungen in Höhenlagen zwischen 800 und 2'000 Metern, bei denen ein Höhenunterschied von bis zu 500 Metern überwunden werden muss, als besonders wirkungsvolle Trainingsmassnahmen in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewährt.
Und: Von den beschriebenen Auswirkungen könnten alle profitieren, egal ob Leistungssportler, Feriengast oder Patient, betont Becker.
07.03.2005