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Die Blutentnahme verhilft der Untersuchung von verschiedenen Krankheitsparametern sowie zur Gesundheitskontrolle
Die Blutentnahme verhilft der Untersuchung von verschiedenen Krankheitsparametern sowie zur Gesundheitskontrolle

Was ist eine Blutentnahme

Bei der Blutabnahme wird eine kleine Menge Blut zu diagnostischen Zwecken, zur Behandlungskontrolle oder als reine Gesundheitskontrolle abgenommen. Das Blut liefert anhand von Laborwerten entscheidende Informationen über Organfunktionen, Stoffwechselvorgänge und viele andere  Körperfunktionen und deren krankhaften Abweichungen. Blutentnahmen werden daher bei praktisch  allen Erkrankungen durchgeführt. Aus dem entnommenen Blut werden im Labor die gewünschten Blutwerte mit speziellen labormedizinischen Methoden bestimmt. Dabei können aus einer einzigen Blutprobe viele Blutwerte ermittelt werden.

Die Blutentnahme erfolgt heute zumeist aus der Fingerkuppe (Kapillarblut). Nur wenn grössere Mengen Blut benötigt werden, z.B.  für Blutkulturen oder wenn Gerinnungsfaktoren im Blut bestimmt werden, wird das Blut aus einer oberflächlichen Vene in der Armbeuge (venöses Blut) entnommen. Für den Sauerstoffgehalt im Blut wird allerdings arterielles Blut benötigt, in der Regel aus der Schlagader am Handgelenk wo der Puls getastet wird. Für eine Blutzuckermessung reicht auch ein einzelner Blutstropfen aus der Fingerkuppe oder aus dem Ohrläppchen (Kapillarblut).

Die Blutentnahme ist eine der häufigsten Untersuchungen überhaupt, vor allem aus der Allgemeinmedizin, aus allen Teilbereichen der Inneren Medizin und aus der Chirurgie.

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

In den meisten Fällen ist vor der Blutabnahme nichts zu beachten. Für bestimmte Blutwerte wie den Nüchternblutzucker muss man nüchtern bleiben. Anweisungen dazu gibt der Arzt. Für einige Hormonuntersuchungen muss die Blutentnahme zu einer bestimmten Tageszeit oder sogar zu einem bestimmten Zeitpunkt im Monat erfolgen (Hormonbestimmungen). Wird ein Medikamentenspiegel im Blut gemessen, erfolgt die Blutentnahme kurz vor der nächsten Medikamenteneinnahme.

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt

Vor einer Blutentnahme ist keine spezielle Abklärung notwendig.


Wie wird Kapillarblut entnommen

Für die Entnahme von Kapillarblut braucht es nur eine kleine Stich mit einer Nadel in die Fingerkuppe. Das Blut für die Untersuchung wird tropfenweise in einem kleinen Röhrchen gesammelt. Um mehr Blut zu gewinnen, muss die Fingerkuppe manchmal mit Druck ausgestrichen werden.


Wie wird eine venöse Blutabnahme durchgeführt

Die Blutentnahme dauert nur wenige Minuten und erfolgt entweder sitzend oder bei kreislaufempfindlichen Personen auch liegend. ''Gute Venen'' zur Blutentnahme finden sich meist in der Armbeuge. Auch gut sichtbare Venen am Unterarm oder Handrücken sind geeignet, sind aber bei der Punktion etwas schmerzhafter. Bei gestrecktem Arm wird ein Stauschlauch um den Oberarm geschnallt, um einen leichten Blutstau in den Venen zu erzeugen. Die Einstichstelle wird mit einem Desinfektionsmittel desinfiziert. Anschliessend wird in die Vene mit einer Punktionsnadel oder ''Butterfly'' (kurze Nadel, an der ein Schlauch hängt) eingestochen und das Blut mittels einem oder mehreren Blutentnahmeröhrchen abgenommen. Nach der Blutentnahme wird der Stauschlauch  entfernt, die Einstichstelle leicht angedrückt und mit einem Pflaster versorgt.

Wann wird eine Blutentnahme eingesetzt

Eine Blutabnahme erfolgt bei vielen Erkrankungen und bildet eine wichtige Grundlage zur Diagnose, Verlaufskontrolle und Behandlungskontrolle. Diese reichen von Entzündungen über Zuckerkrankheit bis Herzinfarkt und Krebs. Als Vorsorgeuntersuchung sollte ab 40 alle zwei Jahre und ab 50 einmal jährlich eine Blutentnahme und Kontrolle der wichtigsten Blutwerte erfolgen.

Wichtige Werte, die im Blut kontrollier werden:
  • Blutbild (rote und weisse Blutkörperchen, Blutplättchen, roter Blutfarbstoff)
  • Mineralsalze (Blutsalze) und Vitamine, z.B. Eisen, Natrium, Kalium, Kalzium, Vitamin D, etc.
  • Blutsenkung und Blutgerinnung
  • Blutausstrich mit Analyse der Blutzellen
  • Stoffwechselfunktionen, wie Blutfette oder Blutzucker
  • Wichtige Funktionsparameter verschiedener Organe (Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse und andere)
  • Hormone, wie Schilddrüsenhormone oder Geschlechtshormone
  • Spezifische Blutparameter wie Tumormarker, Herzenzyme, Antikörper und vieles mehr.

Hat die Blutabnahme Nebenwirkungen

Diese Untersuchung ist im Allgemeinen schmerzlos und ohne Risiken. Bei schlechten Venenverhältnissen, schlechter Abnahmetechnik oder ungenügendem Druck nach Herausziehen der Nadel können jedoch Blutergüsse oder leichte Blutungen an der Punktionsstelle auftreten. Infektionen sind aufgrund der kleinen Einstichstelle und Desinfektion äusserst selten. Kreislaufempfindliche Personen (Nadelangst, Anblick von Blut) sollen bei einer Blutabnahme am besten liegen und wegschauen um Kreislaufprobleme zu vermeiden.  

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
 
 
 
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