Alkohol macht aus Fasnächtlern ''Narren''
Bewusst geniessen und auf übermässigen Alkohol verzichten: das sind die Tipps der Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme. Damit können Unfälle, Gewalttätigkeiten und die Risiken durch ungeschützten Sex vermieden werden; klar gilt das nicht nur für die Fasnachtszeit.
Das traditionelle Ziel der Fasnacht: vor der Fastenzeit noch einmal ausgiebig Feiern. "Di drey schenschte Dääg", sagen die Basler.
Es kommt immer wieder vor, dass in den närrischen Zeiten Jugendliche und Erwachsene gern und viel Alkohol trinken und damit grosse Risiken eingehen, so die Experten der Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA).
Alkoholvergiftungen, erhöhte Unfallgefahr, erhöhte Gewaltbereitschaft und ungeschützter Geschlechtsverkehr können die Folgen des Übermasses sein.
Tipps und Tricks von Experten
- Alkohol ist kein Durstlöscher: Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit; trinken Sie deshalb immer genügend alkoholfreie Getränke.
- Bestimmen Sie den Trinkrhythmus: trinken Sie langsam und bestimmen Sie das Mass selber; lassen Sie sich nicht einschenken.
- Wer fährt trinkt nicht, wer trinkt fährt nicht: Überlegen Sie sich schon zu Beginn des Abends, wie Sie nach Hause kommen wollen oder wo Sie schlafen werden.
- Kein Alkohol auf leeren Magen: Essen Sie genügend, denn Alkohol wirkt auf leeren Magen schneller.
- Alkohol ist kein Problemlöser: Trinken Sie nicht, wenn Sie wütend oder aggressiv sind; Alkohol verstärkt diese Gefühle und Sie können die Kontrolle darüber verlieren.
- An Jugendliche unter 16 Jahren darf kein Alkohol ausgeschenkt oder verkauft werden; Verschiedene Firmen bieten via Internet Kontrollbänder mit der Farbe rot, gelb oder grün zur Identifizierung des Alters an. Tragen Sie die Bänder; so können Diskussionen oder Missverständnisse vermieden werden.
- Cocktails: Keine Mixturen von Alkohol und Drogen; sie können lebensgefährlich sein.
- Safer-Sex: Tragen Sie Kondome bei sich und verwenden Sie diese; so schützen Sie sich und Ihren Partner oder Partnerin.
Kontrollbänder
Rot = unter 16 Jahren: keine alkoholischen Getränke
Gelb = 16 bis 18 Jahre: keine Schnäpse, Aperitifs oder Alcopops
Grün = ab 18 Jahren
Bestellung: Zürcher Zürcher Fachstelle zur Prävention (ZüFAM) c.crotti@zuefam.ch
Alkohol und Jugendschutz
Die Ratschläge gelten selbstverständlich nicht nur während der Fasnachtszeit. Zahlen der Schweizerischen Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme SFA erschrecken: Der Alkoholkonsum bei Jugendlichen ist drastisch gestiegen: 40.5% der 15-16-jährigen männlichen und 26% der weiblichen Jugendlichen trinken bereits regelmässig (wöchentlich) Alkohol; Alcopos inbegriffen.
Experten der Zürcher Fachstelle zur Prävention verlangen, dass Kinder und Jugendliche geschützt werden müssten. Der regelmässige Alkoholkonsum bei Jugendlichen darf nicht gefördert oder toleriert werden. Besonders im Alter zwischen 10-15 Jahren - das Gehirn ist dann noch in der Entwicklungsphase - könne zu viel Alkohol zu ernsthaften Langzeitschäden führen, so Dr. Gottfried Sonderheimer, Psychiater und ehemaliger Leiter der Forel Klinik und der Jugend- und Drogenberatungsstelle Winterthur.
Gleichzeitig warnen Experten aber davor, das Problem „Alkohol“ nur auf Jugendliche zu konzentrieren. Der Alkoholkonsum ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Jugend braucht glaubwürdige Vorbilder und diese sollten ihr eigenes Konsummuster überdenken und damit zum Schutz der Jugendlichen beitragen, so die Fachleute.
Linkempfehlung:
15.02.2007