Cholesterin-bildendes Protein entdeckt
Ein spezielles Protein soll bei der Bildung von Cholesterin eine entscheidende Rolle spielen. Das haben italienische Forscher an der Università La Sapienza entdeckt.
Die Forscher des Instituts für experimentelle Medizin haben das Eiweiss CD4OL bei Kindern gefunden, deren Blut einen chronisch hohen Cholesterin-Spiegel aufwies.
Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden in der Zeitschrift der amerikanischen Gesellschaft für Kardiologie (Jacc) beschrieben.
Bei vierzig Kindern mit überdurchschnittlich hohen Cholesterinwerten fanden die Forscher eine hohe Konzentration an CD4OL; dies im Vergleich zu vierzig Kindern mit normalen Cholesterinwerten. Das Protein CD4OL begünstigt die Bildung von Cholesterin im Blut und ist folglich mitverantwortlich für das Entstehen von Entzündungen. Solche Entzündungen können zu schweren Herzkranzgefäss-Erkrankungen und in der Folge zu einem Herzinfarkt führen.
Obwohl der Herzinfarkt meistens erst im Erwachsenenalter auftritt, könnte man mit gezielten Therapien bereits vorbeugend im Kindesalter das Herzinfarktrisiko und damit auch die Kosten des Gesundheitswesens senken, so die Autoren. Stichproben an 1'671 Italienern im Alter zwischen sechs- und 14-jährig haben ergeben, dass bis zu 20-30% der Jugendlichen überdurchschnittlich hohe Cholesterinwerte aufwiesen. Normalerweise wird das Cholesterin bei Kindern nicht routinemässig gemessen, da der erhöhte Cholesterinwert noch keine sichtbaren Symptome verursacht.
Die Forscher raten zu regelmässigen Cholesterinkontrollen ab dem zweiten Lebensjahr, insbesondere wenn bereits in der Familie erhöhte Cholesterinwerte bestehen oder Fälle von Herzkrankheiten bekannt sind.
Fazit der Autoren
Bei diesem Anteil von Kindern mit zu hohen Cholesterinwerten, muss in 30-40 Jahren mit einem erhöhten Risiko für Arteriosklerose und Herzerkrankungen gerechnet werden. Dabei ist die im Kindesalter gezielte Umstellung von Ernährungsgewohnheiten ausreichend, um eine solche Gefahr weitgehend zu vermeiden.
Auch eine kürzlich vorgestellte Untersuchung in schweizer Hausarztpraxen an jüngeren Personen, kam zum selben Schluss. Die Ergebnisse wurden im Mai 2007 an der Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Innere Medizin (SGIM) vorgestellt.
03.07.2007