HPV-Impfung: Schutz vor Analkrebs
HPV-Viren sind in über 80% der Fälle für die Entstehung des recht seltenen Analkrebs verantwortlich. Veränderte Sexualpraktiken haben in vielen Ländern aber die Anzahl der Fälle ansteigen lassen, wie Studien (Cancer 2010) belegten. Forscher untersuchten nun, inwiefern die HPV-Impfung, die vor allem zum Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs eingesetzt wird, auch vorbeugend vor Analkrebs wirkt.
Infektionen durch diese Humanen papilloma Viren (HPV) werden unter anderem verantwortlich gemacht für die Entstehung von Genitalwarzen, Gebärmutterhalskrebs sowie Analkrebs.
An der aktuellen Studie nahmen 4210 Frauen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren teil. Die Frauen waren eine Teilgruppe der Costa Rica Impfstudie, an der insgesamt über 6000 Frauen teilnahmen. Die Teilnehmerinnen erhielten entweder eine HPV-Impfung oder eine andere Impfung (Hepatitis-A-Impfung). Die Impfung wurde nach einem und nach sechs Monaten wiederholt. Nach vier Jahren wurde den Frauen dann eine Analprobe entnommen und diese auf HPV-Infektion untersucht. Die Forscher prüften auch die Effektivität zum Schutz gegen Gebärmutterhalskrebs.
In der Gesamtgruppe, die vor der Impfung bereits mit den HP-Viren Kontakt hatten und jenen Frauen, die noch keinen Kontakt hatten - verhinderte die HPV-Impfung in 62% der Fälle eine anale HPV-Infektion sowie zu 76% eine Infektion der Gebärmutterhals-Schleimhaut. Bei jenen Frauen, die nachweislich noch nie mit den HP-Viren in Kontakt gekommen waren, war der Schutz noch höher: zu 83.6% und zu 87.9%.
Laut den Autoren scheint die HPV-Impfung einen hohen Schutz vor einer Anal-Infektion mit den HPV-Viren 16/18 zu bieten. Frauen, die vor der HPV-Impfung noch nicht mit HPV in Kontakt gekommen waren, waren sogar noch besser geschützt.
Aktuelle Impfempfehlungen für die Schweiz
Junge Frauen sollten wenn immer möglich sich vor dem ersten sexuellen Kontakt gegen eine mögliche HPV-Infektion impfen lassen.
Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt deshalb die Impfung allen Mädchen und jungen Frauen von 11 bis 19 Jahren als Basisimpfung. Für die Impfung von Frauen zwischen 20 und 26 entscheidet der Arzt gemeinsam mit der Patientin, ob eine Impfung sinnvoll ist oder nicht.
25.08.2011