Hautschutz - von Sonnenbrand zum Hautkrebs
Die Haut, unser grösstes, empfindlichstes und eines der wichtigsten Organe. Die Haut wird täglich strapaziert durch Umwelteinflüsse, Sonnen- und UV-Strahlungen oder durch falsche Pflege.
Die Symptome eines Sonnenbrandes - gerötete und brennende Haut - verschwinden nach wenigen Tagen wieder. Doch ungeschehen ist das heftige Sonnenbad dennoch nicht.
Die Erbsubstanz der Haut hat ein Gedächtnis; je mehr Sonnenbrände sich ansammeln, desto mehr steigt das Risiko, dass sich später im Lauf des Lebens ein Hautkrebs entwickelt. Wiederholte Sonnenbrände in den ersten 20 Lebensjahren erhöhen das Hautkrebsrisiko markant.
Sonnengebräunte Haut ist eine Erscheinung, die lange Zeit zum Urlaub einfach so dazugehörte. Heute, im Zeitalter der dünner werdenden Ozonschicht und immer häufiger auftretendem Hautkrebs, machen sich viele Menschen mehr Gedanken darüber und sind vorsichtiger.
Von der medizinischen Bezeichnung des Sonnenbrandes, Dermatitis Solaris, lässt sich ableiten, worum es sich wirklich handelt: Eine Entzündung der Haut, hervorgerufen durch die Sonne; um genau zu sein vom ultravioletten Strahlungsanteil des Sonnenlichts (UVB-Strahlung).
Die Haut zeigt die typischen Anzeichen einer Entzündung: sie ist gerötet, heiss, schwillt an und schmerzt. Bei noch stärkerer Bestrahlung kann es sogar bis zu einer Verbrennung zweiten Grades mit Blasenbildung kommen. Öffnen Sie die Blasen niemals selbst, da es sonst zu Infektionen kommen kann.
Die Symptome beginnen unterschiedlich, 4 bis 8 Stunden nach dem Sonnenbad. Während des Sonnenbades verspüren viele lediglich eine leichte Spannung der Haut. Der Höhepunkt der Beschwerden wird nach 12 bis 36 Stunden erreicht. Zu den bereits beschriebenen Symptomen kann gelegentlich auch Fieber hinzukommen. Manchmal kommt es auch zu einem Kreislaufzusammenbruch.
Notfall Sonnenstich (Hitzschlag)
Leidet ein Betroffener unter Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Ohrensausen und Erbrechen, so spricht man von einem Sonnenstich. In diesem Fall ist nicht die Haut, sondern das Gehirn "überhitzt" worden. Meistens ist der Kopf hochrot. Kleine Kinder, deren Haar weich und dünn sind, sind am meisten gefährdet. Sie bekommen bei einem Sonnenstich oft hohes Fieber und ihr Gesicht ist dann auffallend blass.
Zeichen von Hitzefolgen und Zeichen von zu wenig Flüssigkeit: Schwäche, Verwirrtheit, Schwindel, Übelkeit Muskelkrämpfe, ev. Fieber.
Sofort handeln: Patient sofort in Kühle legen, Beine hochlagern, nasse Wickel auf der Stirn, an den Beinen, Rettungsdienst (Tel. 144) oder Arzt/Ärztin rufen.
UV-Licht und seine Wirkung
Licht der Sonne setzt sich aus verschiedenen Strahlungen zusammen, die eine unterschiedliche Wellenlänge besitzen. Die Wellenlänge wird in Nanometern (nm) gemessen. Ein Nanometer entspricht einem milliardstel Meter. Dabei gilt ein Grundsatz: Je kürzer die Wellenlänge, desto energiereicher und auch risikoreicher ist die Strahlung. Nicht alle Strahlen der Sonne treffen auf der Erdoberfläche auf. Die Strahlen, welche die Ozonschicht der Atmosphäre durchdringen, setzen sich folgendermassen zusammen:
- 7 Prozent ultraviolettes Licht
- 45 Prozent infrarotes Licht und
- 48 Prozent sichtbares Licht
Infrarotes Licht kann man als Wärme auf der Haut spüren
Das menschliche Auge kann Licht in einem Wellenlängenbereich von 380 bis 780 Nanometern wahrnehmen. Strahlungen über 780 Nanometern entsprechen dem Infrarotlicht. Das menschliche Auge kann dieses Licht zwar nicht sehen, unsere Haut aber kann es als Wärme spüren. Die ultravioletten Wellenlängen liegen unterhalb von 380 Nanometern und sind ebenfalls nicht sichtbar. Aber gerade diese Bereiche des Lichts sind für die Haut von besonderer Bedeutung.
UV-A Strahlen bräunen die Haut und beschleunigen die Hautalterung
Innerhalb des ultravioletten Bereichs werden drei Klassen von Strahlen unterschieden. Die UV-A Strahlen liegen in einem Wellenlängenbereich von 315 bis 380 Nanometern. Sie sind die langwelligsten UV-Strahlen und verantwortlich für die Bräunung der Haut.
Zwar gelten die UV-A Strahlen als unschädlich. Ihre Langzeitwirkung bei starker und häufiger Wiederholung ist aber bisher noch nicht ausreichend erforscht. Die UV-A Strahlung dringt tief in die Unterhaut ein. In diesem Bereich befinden sich die Fasern, die für die Elastizität der Haut verantwortlich sind. Diese werden von der UV-A Strahlung angegriffen. Das beschleunigt die Faltenbildung und die Hautalterung.
UV-B Strahlen schädigen die Haut
Das UV-B Licht bewegt sich in einem Wellenlängenbereich von 280 bis 315 Nanometern. Es ist energiereicher als das UV-A Licht. Die UV-B Strahlung dringt in die Bereiche der Oberhaut ein und verwandelt sich dort in Energie. Das ist der Grund für die Entstehung des Sonnenbrands. UV-B Licht reizt die Bindehaut und die Hornhaut des Auges. Bei intensiver Bestrahlung ist es höchstwahrscheinlich mitverantwortlich für die Entstehung des Hautkrebses.
UV-C Strahlen werden durch die Ozonschicht herausgefiltert
Das UV-C Licht ist mit 100 bis 280 Nanometern der kurzwelligste Bereich des ultravioletten Lichtes. UV-C Licht ist sehr aggressiv und für alle Lebewesen gefährlich. Bei intakter Ozonschicht wird aber dieser Bereich des ultravioletten Lichtes aus dem Strahlenspektrum der Sonne herausgefiltert, bevor es auf die Erdoberfläche auftrifft.
Bedenken sie auch, dass nicht nur die direkte Sonneneinstrahlung zum Sonnenbrand führt. UV Strahlen durchdringen auch Wolken und sind auch im Schatten wirksam. Bis zu 85 Prozent der Strahlungsintensität können von Sand, Wasser und Gebäuden reflektiert werden. Diese Reflexion wird nicht wahrgenommen, sie ist aber da. Deshalb können empfindliche Menschen, die sich beispielsweise den ganzen Tag am Strand unter einem Schirm befinden, durchaus einen Sonnenbrand entwickeln, ohne sich nur eine Minute in der direkten Sonne befunden zu haben.
Was der UV-Index aussagt
Die UV-Strahlung ist für den Menschen nicht sichtbar und ihre Wirkung meist auch nicht unmittelbar spürbar. Um ihre Intensität richtig einschätzen zu können, wurde für die Öffentlichkeit ein Indikator entwickelt:
In den UVI geht die Stärke der gesamten UV-Bestrahlung so gewichtet ein, wie sie einen Effekt auf die menschliche Haut hat.
Was der UVI hier und heute für Sie bedeutet, finden Sie unter:
Die Haut vergisst nichts
Energie aus der Ferne des Alls, sichtbares Licht, Infrarot und UV-Strahlen - Sonnenlicht ist die Grundlage für alles Leben. Sonne ist Doping für Körper und Seele.
Doch Sonne will auch richtig dosiert sein, sonst macht sie krank. Zu viel Sonneneinstrahlung verursacht Sonnenbrand und als Langzeitfolge Hautkrebs.
"So ein kleiner Sonnenbrand, das kann doch nicht so schlimm sein. Oder: "Ich habe mir als Kind oft einen Sonnenbrand zugezogen und bin trotzdem gesund". Solche Gedanken kommen vielen in den Sinn, wenn davon die Rede ist, dass ein Sonnenbrand auch gefährlich sein kann. Leider ist eine solche Verbrennung - und auch eine dauerhafte Bräunung - nicht so ungefährlich, wie mancher glauben mag.
Übermässige und intensive Sonnenbäder vergisst die Haut nicht. Ganz besonders dann, wenn es bereits zu den typischen Warnzeichen gekommen ist: Rötung, Schwellung, Juckreiz, Blasenbildung.
Sonnenschein - ein Problem, das unter die Haut geht
Tief in unseren Zellen befindet sich die DNS, eine Art Computerprogramm für die Zellfunktion.
Bei jedem Sonnenbrand, auch bei nur oberflächlichen Rötungen, werden diese lebenswichtigen Informationsketten unterbrochen. Bis zu einem gewissen Mass kann der Körper die DNS noch reparieren. Wird der Schaden grösser, kann langfristig an diesen Stellen Hautkrebs entstehen.
Rein oberflächlich erholt sich Ihre Haut vom Bad in der Sonne. Tief in der Haut jedoch hat sich dieser Sonnenschaden unwiderruflich eingebrannt.
Folgen
Vorzeitige Hautalterung und unter Umständen sogar Hautkrebs.
Die Haut schützen statt Heilen
Für die Freunde und Freundinnen der "vornehmen Blässe" ist alles ganz einfach: Sonnenhut, die richtige Sonnenbrille mit UV-Schutz, alle Körperteile mit luftigen Stoffen bedeckt und auf den Rest dick die Sonnencreme aufgetragen - damit ist die Sonnenbrand-Gefahr weitgehend gebannt. Aber auch "Bräunungswillige" müssen sich vor der aggressiven UV-Strahlung schützen.
- In der Sonne sollte man unbedingt Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor (LSF) auftragen.
- Sonnenöle mit sehr niedrigem LSF sind für empfindliche Hauttypen nicht ratsam. Bei heller Haut empfiehlt sich ein LSF von mindestens 15.
- Sonnenschutzmittel entfalten ihre volle Wirksamkeit erst nach etwa einer halben Stunde, deshalb bitte rechtzeitig eincremen.
- Die in den Sonnenschutzmitteln enthaltenen Filtersubstanzen sind übrigens nicht unbegrenzt haltbar - also immer auf das Verfallsdatum achten!
Besonders Kinder müssen natürlich vor zuviel Hitze und Sonnenbrand geschützt werden. Da Sonnenschutzmittel erst ab dem ersten Lebensjahr verwendet werden sollen, gehören Babys immer in den Schatten.
Wer nicht sicher ist, wie viel Sonne seiner Haut gut tut, kann mit einem UV-Dosimeter aus der Apotheke die Sonneneinstrahlung über den Tag messen. Es wird einfach auf die Haut geklebt und auch mit eingecremt.
Wichtig:
Immer langsam an die Sonne gewöhnen - pro Sonnenbad sollten Sie die Bestrahlungsdauer nur um 10 bis 20% steigern. Zumal eine langsame Bräunung länger anhält und gleichmässiger ist. Nehmen Sie möglichst keine Sonnenbäder in der prallen Mittagssonne. Empfindliche bzw. stark der Sonne ausgesetzte Körperteile wie die Schultern sollten Sie frühzeitig z. B . durch Tragen eines T-Shirts schützen.
Besonders trügerisch ist das Wasser
Wasser kann, in normaler Schwimmtiefe, bis zu 60 Prozent der Sonnenstrahlen hindurchlassen. So entfalten die Sonnenstrahlen im Wasser auf der Haut ungehindert ihre Wirkung. Da die Haut beim Schwimmen gekühlt wird, merkt der Betroffene die Schädigung der Haut erst lange nach dem Aufenthalt im Wasser.
Schützen Sie sich besonders in den Ferien, wenn Sie Tauchen wollen. Beim Tauchen kommt es sehr oft zu sehr starken Sonnenbränden bis hin zu Verbrennungen. Auch wenn es "komisch" aussieht, tragen Sie im Wasser ein T-Shirt. Beim Tauchen sollten Sie auch Ihre Waden und hinteren Oberschenkel gründlich mit Sonnenschutzlotion einreiben
Eine Haut-Expertin (Dermatologin) informiert:
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