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Schutz vor Sonnenbrand ist Schutz vor Hautkrebs

Sonnenbrand: Vorbeugen
ist besser als Heilen
Die beste Behandlung ist immer noch das Vorbeugen. Bei Sonnenbrand gilt es, die Sonne strikte zu meiden. Was Sie ausserdem tun können, um die Haut möglichst schnell regenerieren zu lassen, lesen Sie hier.
 

Beim Sonnenbrand handelt es sich um eine akute Entzündung der Haut mit Rötung, Schmerzen, Juckreiz und gelegentlich Blasenbildung. Die Rötung ist streng auf die lichtexponierten Bereiche beschränkt. Im Krankheitsbild Sonnenbrand (medizinisch Dermatitis solaris) werden die verschiednen Stadien des Sonnenbrands ausführlich erklärt.

Sonnenbaden Vorbeugen - Richtig "Sünnele"

  • Äussere und individuelle Faktoren beachten und Sonnenschutz entsprechend wählen.
  • Mindestens eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad zum ersten Mal eincrèmen.
  • Mehrfaches Cremen ist zwar wichtig, aber es ermöglicht kein unbegrenztes Sonnenbaden und erhöht den Schutz nicht. Der Schutzfaktor verlängert nur einmal die Eigenschutzzeit der Haut.
  • Zwischen 11.00 und 15.00 Uhr ist die Strahlung der Sonne am intensivsten. Sich in dieser Zeit unbedingt im Schatten aufhalten. Auch sonst ist Sonnenbaden im Schatten zu empfehlen: Die Haut wird gleichmässig braun und die Farbe hält länger.
  • Kleinkinder bis zu einem Jahr generell nicht der direkten Sonnenstrahlung aussetzen.
  • Im Badeurlaub immer wasserfestes Sonnenschutzmittel verwenden - trotzdem nach jedem Schwimmen neu eincrèmen.
  • Eine gute Sonnenbrille ist ein Muss. Sonnenlicht kann die Augen schädigen. Wichtig ist das CE-Gütesiegel. Bei billigen Brillen wird das UV-Licht häufig nicht ausreichend absorbiert.
  • Ein Sonnenhut oder eine andere Kopfbedeckung schützen nicht nur vor einem Sonnenstich, auch die Haare trocknen und bleichen nicht so schnell aus. Vor allem Kinder sollten in der Sonne immer eine Kopfbedeckung tragen.
  • Immer genügend Wasser trinken, d.h. 2-3 Liter pro Tag (kein Alkhol!)

Babys haben keinen Hautselbstschutz

Für Babys im ersten Lebensjahr ist pralles Sonnenlicht tabu. Hemdchen, Hut und Sonnenschirm sind Pflicht, auch am Strand. Babyhaut hat keine Schutzmechanismen. Die bilden sich erst ab dem zweiten Lebensjahr. Wenn die Kleinen laufen können, tollen sie natürlich auch nackt oder in Badezeug herum. Hier helfen Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor.

Empfindliche Kinderhaut

Wie viel Sonne die Haut ungeschützt verträgt, hängt auch hier vom Hauttyp ab. Für Kinder gilt: Es sind nur wenige Minuten. Kinderhaut ist empfindlich und dünn. Sie bräunt nicht gut und bildet kaum eigenen Schutz. Und die Haut vergisst nichts: Die Lichtschäden summieren sich von der Geburt bis zum Alter. Jeder Sonnenbrand kann ein Schritt zum Hautkrebs sein.

Der richtige Sonnenschutz: Sonnencrèmes und Co

Bezug auf den Lichtschutzfaktor unterscheidet man den amerikanischen SPF (Sun Protection Factor) und den europäischen Faktor. Der Unterschied besteht darin, dass die amerikanische SPF-Zahl fast doppelt so hoch ist wie der europäische Faktor. Das heisst, die amerikanische SPF Zahl 8 entspricht dem europäischen Faktor 4. Achten Sie deshalb auf das angewandte System!

Die Sache mit den verschiedenen Filtern

Man unterscheidet zwischen chemischen und physikalischen Filter. Die chemischen absorbieren die Strahlenerergie, während die Physikalischen aus kleinsten Teilchen (meist Titanoxid) bestehen, welche auf der Haut liegen und so die Sonnenstrahlen reflektiern. Zum Teil existieren auch gemischte Präparate auf dem Markt. Informieren Sie Sich bei Ihrem Apotheker. Er kennt sich in den Unterschieden aus.

Das europäische Lichtschutzfaktor-System nimmt als Messgrundlage die helle Haut eines Nordeuropäers, d. h. die Zeitspanne, wie lange sich ein Nordeuropäer in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Hautschaden zu erleiden. Normalerweise sagt man 20 Minuten bei ungebräunter Haut. Verwendet man Sonnenschutzfaktor 8, kann man sich 8 x 20 Minuten (160 Minuten) in der Sonne, ohne die Gefahr, einen Sonnenbrand zu erleiden, aufhalten.

Mehr dazu unter der Rubrik Anpassung des individuellen Sonnenschutzes.

Gute Sonnenschutzmittel schützen die Haut vor den UVA- und den UVB-Strahlen. Sie sind aber kein Freipass für unbeschränkten Aufenthalt an der Sonne.

Beachten Sie beim Sonnenschutz-Mittel folgende Regeln:

  • Benützen Sie eine gute Crème mit UVA- und UVB-Schutz und hohem Lichtschutzfaktor von 15-20, je nach Hauttyp (Tipps). Die Form des Mittels (Crème, Lotion, Milch, Gel, Spray) sagt nichts über seine Wirkung aus.
  • Crèmen Sie sich mindestens eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad reichlich und flächendeckend ein.
  • Wasser und Schweiss beeinträchtigt die Wirkung, darum wiederholt eincrèmen. Das gilt auch für wasserfeste Produkte.
  • Nach Ablauf der angegebenen Schutzzeit (ca. 1- 2 Stunden) müssen Sie in den Schatten, dann hilft auch kein erneutes Eincrèmen.
  • Crèmen Sie sich überall ein, wo die Haut nicht mit Kleidern bedeckt ist und achten Sie besonders auf die exponierten Stellen wie Lippen, Nase, Ohren und Nacken.
  • Verschliessen Sie die Tube immer gut und legen sie Sie nicht an die Sonne, damit das Mittel haltbar bleibt.

Was sind Selbstbräuner?

Sie bräunen die Haut chemisch, ohne dass man sich den ultravioletten Strahlen aussetzen muss. Die Bräunung ist künstlich und schützt nicht vor der Sonne. Im Handel finden sich aber immer mehr Produkte, die auch einen Sonnenschutzfilter enthalten. Beachten Sie darum die Etikette.

Was sind Sunblocker?

Sie enthalten UVA- und UVB-Filter. Das heisst aber nicht, dass sie die ganze Strahlung absorbieren, das hängt vom Lichtschutzfaktor ab. Kein Sonnenschutzmittel schützt die Haut total vor der Sonne. Das können nur einige Kleider.

Was heisst Hypoallergen?

Solche Produkte reduzieren allergische Hautreaktionen. Einen 100%igen Schutz vor Allergien gibts aber nicht.

Sonnenbrand - Behandlung

Wenn man sich einen Sonnenbrand zugezogen hat sollte man die entsprechenden Hautstellen zuallererst kühlen. Dazu eignen sich zum Beispiel feuchte, lauwarme Tücher (sie sollten als nicht zu kalt empfunden werden).

Besser kann man die verbrannte Haut allerdings mit kühlenden und abschwellenden Gelen behandeln, die nur dünn aufgetragen werden müssen. Bei sehr starker Rötung und Schwellung kann man bei Erwachsenen auch Kühlgele mit geringem Kortisonzusatz einsetzen, um eine noch schnellere Linderung zu erreichen.

Von dem Hausmittel, den Sonnenbrand mit Quark einzureiben raten wir ab, da es bei der geschädigten Haut durch die Bakterien im Quark zu einer leichten Infektion kommen könnte, was die Symptome noch verschlimmern würde. Auf keinen Fall dürfen Mehl, Puder oder Öl auf die verbrannte Haut aufgetragen werden. Das hilft nicht und die Gefahr einer Infektion steigt. Auch Fettsalben und Wärme sind bei akutem Sonnenbrand nicht geeignet.

Ist die Entzündung abgeklungen, können Heilsalben oder Lotionen mit Dexpanthenol oder Ringelblume aufgetragen werden, damit sich der Wasser-Fett-Schutzmantel wieder aufbaut. Gegen Schmerz und Entzündung helfen Schmerzmittel. Antiallergische Mittel sollen entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken. Muss die Entzündung schnell zurückgehen, weil grosse Flächen verbrannt sind, verschreibt der Arzt Kortisonsalben oder -lotion.

Wichtig:

Bei einem Sonnenbrand geht dem Körper viel Flüssigkeit verloren, deshalb viel trinken! Die geplagte Haut soll nicht zu schnell wieder der Sonne aussetzt werden.

Bei stärkeren Verbrennungen legt der Arzt Verbände mit antiseptisch wirksamen Salben und fetthaltiger Gaze an. Die auftretenden Brandblasen nie selber öffnen, sie schützen vor Infektionen.

Bei einem Sonnenstich muss der Überhitzte sofort aus der Sonne heraus und einen schattigen Platz aufsuchen. Sein Kopf sollte mit feuchten Tüchern gekühlt und hoch gelagert werden.

Wann handelt es sich um einen Notfall:

  • Bei starker Rötung, starken Schmerzen und Fieber 
  • Bei Blasenbildung
  • Wenn Kleinkinder oder Babys einen Sonnenbrand bekommen
  • Sonnenstich/Hitzschlag (Kopfschmerzen, Nackensteifheit , Übelkeit und Erbrechen)

Sofort handeln!

Patient sofort aus der Sonne nehmen, Beine hochlagern, zu trinken geben, Körper abkühlen (kalte Wickel), Rettungsdienst (Tel. 144) oder Arzt/Ärztin rufen.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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