Sonnenbrand (Dermatitis solaris)
Ursache der Entzündung sind die ultravioletten Strahlen der Sonne und anderer Strahlenquellen. Der Sonnenbrand ist vor allem durch die kurzwelligen und energiereichen UVB-Strahlen bedingt. Nicht jeder Hauttyp kann sich gleich gut gegen die Strahlung schützen. Während Sonnenbrände bei hellhäufigen Menschen (Hauttyp I und II) relativ häufig und rasch auftreten, sind sie bei dunkelhäufigen Personen (Hauttyp III und IV) seltener.
Ein erhöhtes Risiko für einen Sonnenbrand besteht:
- In den Tropen (stärkere Sonneneinstrahlung)
- Auf Schnee und Gletschern
- Im und vor allem auf dem Wasser
- Auf Erdteilen mit bekanntermassen dünner Ozonschicht
- Aufgepasst bei Wind und dünner Wolkenschicht, welche zwar die Hitze und Sonne nicht stark wahrhaben lassen, jedoch nicht vor Sonnenbrand schützen.
Die Haut zeigt die typischen Anzeichen einer Entzündung: sie ist gerötet, heiss, schwillt an und schmerzt oder juckt. Bei noch stärkerer Bestrahlung kann es sogar bis zu einer Verbrennung zweiten Grades mit Blasenbildung kommen. Achtung: Blasen dürfen nicht selber geöffnet werden, da es sonst zu Infektionen kommen kann. Zu den beschriebenen Symptomen können bei schwerem Sonnenbrand gelegentlich auch Fieber, Müdigkeit oder Übelkeit hinzukommen.
Die Symptome beginnen 4 bis 8 Stunden nach dem Sonnenbad. Während des Sonnenbades verspüren viele lediglich eine leichte Spannung der Haut. Der Höhepunkt der Beschwerden wird nach 12 bis 36 Stunden erreicht. Nach ein paar Tagen bleibt häufig eine stark schuppende Haut zurück.
Bei folgenden Zeichen sollte ein Arzt aufgesucht werden:
- Starke Schmerzen, Fieber und Blasenbildung
- Ausgeprägter Sonnenbrand bei Babys oder Kleinkindern
- Bei zusätzlichen Zeichen eines Sonnenstichs/Hitzschlags (Kopfschmerzen, Nackensteifheit, Übelkeit und Erbrechen)
Die Diagnose kann aufgrund der Krankengeschichte mit der Sonnenexposition vor maximal 24 Stunden und der typischen Begrenzung der Hauterscheinungen auf die lichtexponierten Areale leicht gestellt werden.
Verbrannte Haut gehört konsequent in den Schatten, um die Entzündung nicht noch zu verschlimmern. Da über die Haut viel Flüssigkeit verloren geht, sollte man viel trinken.
Leichte Sonnenbrände können mit kühlenden Lotionen, Cremes oder Gels behandelt werden, allenfalls mit einem schwachen Kortisonpräparat. Von Salben wird eher abgeraten. Bei schweren und grossflächigen Sonnenbränden ist eine Therapie mit Medikamenten, welche abschwellend und schmerzstillend wirken (sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika), angezeigt.
Leichte Sonnenbrände heilen meistens nach spätestens 1-2 Wochen ab. Schwere Formen mit Blasenbildung können Narben hinterlassen.
Durch die häufige Bestrahlung der Haut durch UV-Strahlen (auch in Solarien) kann die Haut vorzeitig altern, da die elastischen Fasern der Haut zerstört werden.
Die Erbsubstanz der Haut hat ein Gedächtnis; je mehr Sonnenbrände sich ansammeln, desto mehr steigt das Risiko, dass sich später im Lauf des Lebens ein Hautkrebs entwickelt. Wiederholte schwere Sonnenbrände in den ersten 20 Lebensjahren erhöhen das Hautkrebsrisiko markant.
Sonnenschutz ist heute ein Muss! Hier die wichtigsten zu beachtenden Punkte:
- Einen dem Hauttyp angepassten Lichtschutzfaktor wählen (mindestens Faktor 25!)
- Mindestens eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad zum ersten Mal eincrèmen.
- Mehrfaches Crèmen ist zwar wichtig, aber es ermöglicht kein unbegrenztes Sonnenbaden und erhöht den Schutz nicht. Der Schutzfaktor verlängert nur einmal die Eigenschutzzeit der Haut.
- Zwischen 11.00 und 15.00 Uhr ist die Strahlung der Sonne am intensivsten. Sich in dieser Zeit unbedingt im Schatten aufhalten. Auch sonst ist Sonnenbaden im Schatten zu empfehlen: Die Haut wird gleichmässig braun und die Farbe hält länger.
- Kleinkinder bis zu einem Jahr generell nicht der direkten Sonnenstrahlung aussetzen.
- Im Badeurlaub immer wasserfestes Sonnenschutzmittel verwenden - trotzdem nach jedem Schwimmen neu eincrèmen.
- Eine gute Sonnenbrille ist ein Muss. Sonnenlicht kann die Augen schädigen. Wichtig ist das CE-Gütesiegel. Bei billigen Brillen wird das UV-Licht häufig nicht ausreichend absorbiert.
- Ein Sonnenhut oder eine andere Kopfbedeckung schützen nicht nur vor einem Sonnenstich, auch die Haare trocknen und bleichen nicht so schnell aus. Vor allem Kinder sollten in der Sonne immer eine Kopfbedeckung tragen.
- Genügend Wasser trinken, d.h. 2-3 Liter pro Tag (kein Alkhol!).
- Verzicht auf Solariumbesuche.