Frühzeitige MS-Therapie verlangsamt den Krankheitsverlauf
Studienergebnisse zeigen, dass die frühzeitige Therapie bei MS den Krankheitsverlauf verlangsamen kann. Experten empfehlen daher auf Grund ihrer Erfahrung in der Praxis, die frühzeitige immunmodulierende Therapie bei MS. Denn: Je früher die Behandlung beginnt, desto eher können Nervenfasern (sogenannte Axone) vor definitiven Funktionsverlusten geschützt werden.
Trotz intensiver Forschung seitens der Forschungslabors wie auch der Pharmafirmen in der ganzen Welt, ist bis heute die Krankheit MS leider nicht heilbar.
Die Bemühungen der Forschung zur Behandlung von MS hat in den letzten 20 Jahren stark zugenommen (siehe Fokus MS – History). Intensiv werden heute viel versprechende Wirkstoffe in frühen Entwicklungsstadien untersucht.
Ob je eine Heilung der MS-Erkankung möglich wird? Die Antwort zu dieser Frage steht noch aus. Anhand von Studien ist heute allerdings bereits folgende Erkenntnis gut dokumentiert und belegt: Je früher die Behandlung nach der Diagnosestellung begonnen wird, desto grösser sind die Chancen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Schubrate zu senken.
Heute stehen eine Reihe von Medikamenten zur Auswahl, welche bei MS wirksam sind.
Nicht jedes Medikament ist für jede MS-Form geeignet
Nicht jedes Mittel ist aber für jede Form der MS-Erkrankung geeignet. Die Wahl hängt davon ab, welchen Verlauf die MS nimmt. Immunmodulierende Medikamente (wie zum Beispiel Interferon Beta) kommen zum Beispiel bei der schubförmig-remittierenden und bei der sekundär-progedienten MS zum Einsatz. Klinische Studien mit Interferonen zeigen, dass ein früher Therapiebeginn, das MS-Risiko und die Entwicklung bleibender Behinderungen deutlich reduziert.
Verbesserte Diagnosemöglichkeiten, wie zum Beispiel die Magnetresonanz-Technologie, ermöglichen heute die Diagnosestellung bereits in einem sehr frühen Stadium – meist bereits beim ersten Schub, das heisst bei den ersten verdächtigen Symptomen. In der Regel kann somit heute früher mit einer Therapie begonnnen werden. Der Hauptgrund für die Entwicklung einer Behinderung bei MS ist die Schädigung der Nervenfasern (Axone). Die Schädigung der Axone ist dauerhaft und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Es gibt klare Beweise, dass diese Axonschädigung bereits in einer sehr frühen Phase von MS einsetzt. Daher ist es wichtig, die Entzündungsaktivität und die Axonschädigung möglichst früh zu verhindern oder mindestens abzuschwächen und zwar mit der möglichst früh einsetzenden Therapie.
17.06.2010