Orales MS-Medikament Cladribin reduziert die Schubrate gegenüber Placebo
Studienautoren verglichen die Wirkung des oralen MS-Medikaments Cladribin mit der eines Placebos: Cladribin reduziert sowohl die Schubrate als auch das Fortschreiten der Krankheit.
Die Verabreichung der Tabletten erfolgte in 2 oder 4 Intervallen von 8 bis 20 Tagen im ersten Jahr und in zwei Intervallen im zweiten Jahr. Nach durchschnittlich 2 Jahren (96 Wochen) wurde der Effekt an den erfolgten Schüben gemessen.
Unter Cladribin war die jährliche Schubrate deutlich geringer als unter Placebo. Unter Cladribin hatten nach zwei Jahren im Schnitt über 75% keinen erneuten Schub; unter Placebo waren es 60%. Das Fortschreiten der Behinderungen fiel in der Cladribingruppe deutlich geringer aus als unter Cladribin und die Hirnläsionen gingen im Vergleich zu Placebo deutlich stärker zurück. Einzig bei den Nebenwirkungen schnitt Cladribin schlechter ab: so kam es viel häufiger zu schlechteren Blutbildwerten und zu Herpes Zoster (Gürtelrose)-Erkrankungen.
Fazit der Autoren: Die orale MS-Therapie mit Cladribin senkt die Schubrate deutlich, das Fortschreiten der Behinderungen sowie die Krankheitsaktivität werden ebenfalls reduziert. Aber: Die Nebenwirkungen dürfen nicht vernachlässigt werden.
16.02.2010