Prostatakrebs und Selen
Von
(Dr. med. Gerhard Emrich)
Wenn man bereits Prostatakrebs hat, könnte es eine schlechte Sache sein, Selen zu nehmen. So lautet das Fazit einer amerikanischen Studie, die im Fachblatt „Journal of Clinical Oncology“ erschienen ist.
Lange Zeit wurde angenommen, dass das Spurenelement Selen wichtig sei für eine gesunde Prostata. Doch die SELECT-Studie konnte diese Annahme nicht bestätigen: Die zusätzliche Einnahme von Selen, Vitamin E oder beides zusammen konnte Prostatakrebs nicht verhindern. Gemäss der aktuellen Studie könnte es sein, dass Selen sogar potentiell schädlich sein kann.
Eine Studiengruppe unter June M. Chan von der University of California, San Francisco, entdeckte, dass ein hoher Selenspiegel im Blut mit einem höheren Risiko verbunden war, ein Prostatakarzinom höherer Aggressivität zu entwickeln. Besonders galt dies für Männer mit einer häufigen Variante eines speziellen Gens, das den Code für ein bestimmtes Enzym bereit stellt, die Mangansuperoxid-Dismutase oder kurz SOD2 genannt.
Chan JM et al., J Clin Oncol 2009 - Early online release am 15. Juni.;onkologie-partner.de
04.08.2009
04.08.2009
Dr. med. Gerhard Emrich
Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.
