Ganglion
Ein Ganglion ist eine sackartige Ausstülpung (Zyste), welche von einer Gelenkkapsel oder einer Sehnenscheide ausgeht. Die Zyste ist mit Flüssigkeit gefüllt und kann je nach Füllung in seiner Grösse beträchtlich variieren.
Vorkommen kann ein Ganglion grundsätzlich an jedem Gelenk, weitaus am häufigsten tritt es jedoch am Handgelenk (Handrücken), am Grundgelenk der Finger (Handinnenfläche) und im Bereich des Fingerendgliedes vor.
Das Ganglion ist eine der häufigsten Erkrankungen des Handgelenks.
Warum ein Ganglion entsteht ist unbekannt. Man geht davon aus, dass Überbeanspruchung des Handgelenks im Sinne einer Degeneration oder Verletzungen im Bereich des Handgelenks ursächlich beteiligt sind. Berichtet wird auch von Schleimhautveränderungen, welche zu viel Gelenkflüssigkeit produzieren.
Nicht jedes Ganglion macht Beschwerden. Es gibt aber auch kleine, nicht sichtbare Ganglien, welche nach Jahren als Schmerzverursacher identifiziert werden.
Auftretende Symptome sind:
- Schmerzen bei Druck, Zug oder Bewegung am betroffenen Ort
- Eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenks
- Kosmetisch störende Knotenbildung
- Beim Fingerendgelenk kann es zu Nagelveränderungen kommen
Zur Diagnose eines Ganglions werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
- Erhebung der Krankengeschichte
- Untersuchung des Handgelenks
- Durchleuchtung (Transillumination)
- Im Zweifelsfalle Röntgen, Punktion der Flüssigkeit oder MRI
Ein Ganglion kann spontan, ohne Therapie, wieder verschwinden. Wenn die Beschwerden also nicht als sehr störend empfunden werden, kann mit einer Behandlung abgewartet werden.
Konservative Therapie
Durch Ruhigstellung oder Punktion und Absaugen der Flüssigkeit kann das Ganglion am Wachsen gehindert werden oder sogar verschwinden. Sehr häufig treten jedoch konservativ, d.h. nicht operativ behandelte Ganglien, auch nach Abheilung wieder auf (Rezidiv). Dann wird eine zweite Operation notwendig.
Operation
Die Exzision (das Herausschneiden) des Ganglions kann meist ambulant und in Regionalanästhesie geschehen. Durch einen kleinen Schnitt am Handgelenk wird die ganze Aussackung freipräpariert und manchmal mit einem kleinen Teil der Gelenkkapsel entfernt.
Nach der Operation muss das Handgelenk in einer Schiene ca. 2 Wochen ruhiggestellt werden. Im Laufe von 3-8 Wochen sollte das Gelenk wieder schmerzfrei voll funktionstüchtig sein. Versteifungen werden mit kontinuierlicher Bewegungstherapie vorgebeugt.
Ein Ganglion kann - vor allem wenn nicht sichtbar - über längere Zeit stärkere Schmerzen verursachen und die Bewegung einschränken. Nach allen Therapien am wenigsten häufig nach Operation kann ein Rezidiv auftreten (erneute Bildung eines Ganglions am gleichen Ort oder gleich daneben).
Operationskomplikationen können sein: Wundheilungsstörungen, Verletzungen kleiner Nervenäste und Infektionen.