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Magnetresonanztomographie: Untersuchungsverfahren mit digtalen Schnittbildern von Gewebe, Knochen und Organen
Magnetresonanztomographie: Untersuchungsverfahren mit digtalen Schnittbildern von Gewebe, Knochen und Organen

Was ist die Magnetresonanztomographie

Die Magnetresonanztomograpie, auch MRI oder Kernspintomographie genannt ist ein modernes Röntgenverfahren, bei dem digitale Schnittbilder des Körpers erstellt werden.

Die Magnetresonanztomographie (MRT) verwendet zur Bilderzeugung ein starkes Magnetfelde und elektromagnetische Wellen. Im Gegensatz zur Computertomographie besteht beim MRI keine Strahlenbelastung durch Röntgenstrahlen. Die Untersuchung dauert in der Regel etwa 30 Minuten und ist völlig schmerzlos. Mit Hilfe der elektromagnetischen Wellen entstehen Schicht für Schicht scheibenförmige Schnittbilder der untersuchten Körperabschnitte, die vom Computer in hochaufgelöste Bilder umgewandelt und sogar dreidimensional dargestellt werden. So können die untersuchten Organe und Gewebe am Computer gedreht und von allen Seiten betrachtet werden.

Bei einer Magnetresonanztomographie wird gelegentlich ein Kontrastmittel verabreicht (Kontrastmittel-MRI). Das Kontrastmittel ermöglicht eine bessere Beurteilung von Organen und krankhaften Veränderungen.

Die Magnetresonanztomographie ist eine Untersuchung aus der Radiologie.

Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

In den meisten Fällen ist vor einer Magnetresonanztomographie nichts zu beachten. Für Untersuchungen der Bauchorgane und Beckenorgane muss man nüchtern sein.

Was wird vor der Untersuchung abgeklärt

Vor jeder Magnetresonanztomographie erfolgt ein Aufklärungsgespräch mit dem Radiologen.

Wichtiges im Zusammenhang mit dem Magnetfeld:
  • Die Magnetresonanztomographie verwendet zur Bilderzeugung ein starkes Magnetfeld, das immer in Betrieb ist. Daher müssen zwingend alle metallhaltigen Gegenstände wie Kleingeld, Schlüssel, Schmuck, Handy, Uhr, Brille, Hörgerät, herausnehmbare Zahnprothesen und ähnliches bereits vor dem Betreten des Untersuchungsraumes abgelegt werden. Auch Kreditkarten und andere Chipkarten werden durch das Magnetfeld unbrauchbar.
  • Moderne metallhaltige Implantate wie Platten, Schrauben, Nägel, Prothesen, Gefässclips oder Gefässprothesen sind heute aus MRI-fähigen Materialien und stellen in der Regel kein Problem dar.
  • Bei älteren Prothesen oder Implantaten kann es Einschränkungen geben (am besten Befunde zur Untersuchung mitbringen), ebenso bei Metallsplittern im Körper durch Unfälle oder Kriegsverletzungen.
  • Kein MRI soll bei Personen mit Herzschrittmachern, implantierten automatischen Defibrillatoren, älteren künstlichen Herzklappen oder Innenohrimplantaten erfolgen.

Wie wird die Magnetresonanztomographie durchgeführt

Die Untersuchung erfolgt liegend auf einer beweglichen Untersuchungsliege, die langsam in den  ringförmigen MRI-Scanner fährt. Da die Untersuchung in einem starken Magnetfeld erfolgt, befindet sich nur der Patient im Untersuchungsraum. Das Gerät wird aus dem Nebenraum gesteuert, die Verständigung mit dem Personal erfolgt über eine Gegensprechanlage. Für die Untersuchung bekommt man einen Kopfhörer mit Musik angeboten, da bei der MRT teilweise laute, klopfende Begleitgeräusche entstehen. Diese Klopfgeräusche sind Folge der elektromagnetischen Schaltungen und sind völlig ungefährlich. Die Untersuchung dauert in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten. Während dieser Zeit ist es wichtig, möglichst entspannt und ruhig zu liegen, um verwackelte (unscharfe) Bilder zu vermeiden. Manchmal wird man deshalb auch aufgefordert, den Atem für einige Sekunden anzuhalten.

Kontrastmittel-MRI: Für einige MRI-Untersuchungen wird ein Kontrastmittel über eine Armvene verabreicht, um den natürlichen Kontrast bestimmter Organe und Gewebe zu erhöhen. Dadurch lassen sich die verschiedenen Gewebe und Strukturen besser voneinander unterscheiden. MRI-Kontrastmittel enthalten kein Jod und sind daher auch bei Menschen mit einer Allergie auf jodhaltige Kontrastmittel unproblematisch.

Wann wird die Magnetresonanztomographie eingesetzt

Mit der Magnetresonanztomographie erhält man von nahezu allen Körperregionen und Geweben sehr detaillierte Bilder. Sie kann auch bei Kindern problemlos erfolgen. Auch in der Schwangerschaft ist eine MRT nach dem heutigen Wissensstand unbedenklich. Dennoch sollte vorsichtshalber in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten keine MRT erfolgen.

Die MRT eignet sich besonders gut zur Untersuchung der Weichteile, also von Bindegewebe, Muskelgewebe, Nervengewebe, Gehirn und Organgewebe sowie von flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen wie Herz und Blutgefässe.

Haupteinsatzgebiete der Magnetresonanztomographie sind:
  • Wirbelsäule und Gelenke
  • Kopf und Halsbereich, einschliesslich Gehirn und Rückenmark
  • Bauchorgane und Beckenorgane
  • Weibliche Brust, MR-Mammographie
  • Blutgefässe des Bauches, des Beckens, der Arme und Beine (MR-Angiographie)
  • Gallenwege und Bauchspeicheldrüsengang
  • Nieren und Harnwege
  • Prostata
  • Herz und Herzkranzgefässe

Hat die Magnetresonanztomographie Risiken oder Nebenwirkungen

Diese Untersuchung ist schmerzlos und im Allgemeinen ohne Risiken. Manche Menschen bekommen bei der MRI-Untersuchung Platzangst. Patienten, die dazu neigen, können vorher ein Beruhigungsmittel erhalten. Danach sollte man aber nicht selbst Autofahren.

Unverträglichkeitsreaktionen auf das Kontrastmittel sind extrem selten. Meist handelt es sich dabei nur um eine Reaktion der Haut (Rötung), die nach Gabe von Gegenmitteln schnell wieder verschwindet. Schwere allergische Reaktionen mit Atemproblemen und Kreislaufproblemen (Allergischer Schock) sind sehr unwahrscheinlich. Die heute verwendeten Röntgenkontrastmittel werden in der Regel gut vertragen.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
 
 
 
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