Ärzte der Welt klagen Patent des neuen Hepatitis-C-Medikamentes an
Die Organisation „Ärzte der Welt“ legt beim Europäischen Patentamt Einspruch gegen das Patent für den Wirkstoff Sofosbuvir ein und will damit einen besseren Zugang und eine Preissenkung erreichen. Der Preis des Medikamentes würde die Behandlung der Patienten sowie die Existenz der solidarischen Gesundheitssysteme vieler Länder gefährden, so die Begründung.
Laut der Organisation „Ärzte der Welt“ waren an der Entwicklung des Wirkstoffs Sofosbuvir der US-Pharmakonzern Gilead Sciences sowie mehrere staatliche und private Forschungseinrichtungen beteiligt. Somit ist für die Organisation klar, dass Gilead nicht den alleinigen Anspruch auf das Patent anmelden darf. Der Wirkstoff zur medizinischen Versorgung von Hepatitis-C-Patienten müsste auf der ganzen Welt allen Patienten zur Verfügung stehen.
Die Behandlungskosten, die sich laut „Ärzte der Welt“ für einen Patienten auf bis zu 60‘000 Franken belaufen können, würden aber selbst für das solidarische Gesundheitssystem wohlhabender europäischer Staaten ein finanzielles Problem darstellen.
Mit Anfechtung des Patentes für Sofosbuvir beim Europäischen Patentamt in München will die Nicht-Regierungsorganisation eine Diskussion um die Preispolitik bei diesem neuen Medikament lancieren und den Zugang für alle Hepatitis-C-Patienten erleichtern.
19.02.2015