Arthrose: Bewegung kann Schmerzen lindern
Arthrose - schmerzhafter Gelenkverschleiss. Fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter. Viel Bewegung bei geringer Belastung kann dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern, sagt Prof. Dr. Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik in Bad Abbach.
"So paradox es klingt: Wenn bei Arthrose jede Bewegung schmerzt, ist als wichtigste Therapie ''Bewegung'' empfehlenswert. Denn: Schmerzmittel können zum Teil nur die Beschwerden lindern - Bewegung stützt die Muskeln und gibt damit Halt und Kraft. "Das Motto lautet: Viel bewegen, wenig belasten", sagt Professor Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg in Bad Abbach.
Die Hüftgelenksarthrose äussert sich in Beschwerden, die über Jahre hinweg allmählich zunehmen: von der Hüfte in Leiste, Gesäss und Knie ausstrahlende Schmerzen, die zunächst bei starken Belastungen, später dann auch im Alltag oder während der Nachtruhe auftreten. Die Beweglichkeit nimmt ab.
Ursache der Arthrose ist nicht unbedingt übermässige Beanspruchung wie etwa bei Leistungssportlern oder bei Schwerarbeitern. Auch der blosse Bewegungsmangel, verstärkt durch Übergewicht, das permanent auf den Gelenken lastet, kann zu Arthrose führen. Auch hohe, schmale Schuhabsätze, können die Gelenke und die Wirbelsäule in Fehlstellung bringen und so eine unnatürliche Belastung verursachen.
"Vor allem regelmässige Bewegung ist wichtig, um Arthrose vorzubeugen", sagt Professor Grifka. "Wer ganz aufhört sich körperlich zu bewegen, riskiert die irreparable Schädigung seiner Gelenke. Wer rastet, der rostet". Ideal seien sanfte Sportarten, die keine abrupten Start- und Bremsmanöver erfordern: Schwimmen, Radfahren, Golf, Wandern, Skilanglauf oder Nordic Walking.
Der Ersatz eines extrem geschädigten Hüft- oder Kniegelenks mit einer Prothese ist die letztendliche Lösung bei massiven Beschwerden. "Vor dem Einsatz eines künstlichen Gelenks sollten aber alle anderen Möglichkeiten der Behandlung ausgeschöpft werden", so Professor Grifka.
30.07.2013