COPD: Langfristige Antibiotikatherapie zur Prävention der Krankheitsverschlimmerung
Die alte Idee, COPD-Patienten durch eine Dauertherapie mit einem Antibiotikum (AB) vor einer Verschlimmerung der Krankheit zu schützen, haben Forscher in einer Studie des COPD Clinical Research Network wieder aufgegriffen. Antibiotika sollen nicht nur die Bakterien töten, sondern auch entzündungshemmend und positiv auf das Immunstystem wirken.
Mit Fortschreiten der Symptome kann es zu starken Beeinträchtigungen der körperlichen Leistungsfähigkeit kommen. In späteren Stadien der Krankheit können plötzliche Verschlechterungen, meist durch zusätzliche Infektionen, zu lebensbedrohlichen Zuständen führen. Diese Verschlechterungen kann man sich auch als akute Krankheitsschübe vorstellen.
Für die Studie wurden während einem Jahr 1’142 COPD-Patienten, mit einem hohen Risiko für eine Krankheitsverschlimmerung, zusätzlich zur bestehenden COPD-Therapie, täglich entweder mit Antibiotikum oder einem Plazebo behandelt.
Die durchschnittliche Zeit bis zum Beginn der Krankheitsverschlimmerung betrug unter dem Antibiotikum 266 Tage und unter Plazebo 174 Tage. Und: Das Risiko für eine akute Krankheitsverschlimmerung war in der Antibiotika-Gruppe um 27% niedriger als in der Plazebogruppe. Im allgemeinen verbesserten sich die Beschwerden der Patienten unter Antibiotika wesentlich deutlicher als unter Plazebo. Ausnahme: Unter Antibiotika kam es als mögliche unerwünschte Nebenwirkung der Behandlung häufiger zu Hörverschlechterungen.
Fazit der Autoren: Eine längerfristige Antibiotika-Therapie – zusätzlich zur bestehenden Therapie – scheint bei COPD-Patienten das Risiko für eine Krankheitsverschlimmerung deutlich zu reduzieren und hilft damit, die Lebensqualität zu verbessern. In dieser Studie belegte Nachteile: Unter der Antibiotika-Therapie kam es häufiger zu Hörverschlechterungen und die längerfristige AB-Therapie fördert die Bildung von Resistenzen.
29.08.2011