COPD bei Rauchern häufig nicht diagnostiziert
Die chronische Lungenerkrankung COPD (auch Raucherlunge) bleibt bei den meisten Patienten lange unbemerkt. Dies bestätigt eine Studie an über 1'400 über 40-jährigen Rauchern.
Forscher haben 1’459 über 40-jährige Personen aus Grundversorgerpraxen mit einem Raucherstatus von mindestens 20 pack-years (1 pack yaer = 20 Zigaretten täglich während 1 Jahr) in die Studie aufgenommen. Zunächst mussten die Personen Auskunft geben über ihr Rauchverhalten. Danach wurden sie einem Lungenfunktionstest unterzogen.
Bei 208 von 1'003 auswertbaren Teilnehmern (ca.21%) lag eine COPD vor. Nur bei einem Drittel der Betroffenen war die Diagnose COPD vorher gestellt worden.
Schuld daran seinen vor allem die Betroffenen selber, welche Arztbesuche häufig meiden. Und da die Erkrankung schleichend voran geht, besuchen sie den Arzt häufig erst, wenn die Erkrankung bereits fortgeschritten ist.
Fazit der Autoren: Jeder fünfte über 40-jährige Raucher leidet an einer COPD; bei zwei Drittel wurde die Krankheit nicht diagnostiziert.
Die Forscher verlangen, dass insbesondere bei Risikopersonen (starken Rauchern) frühzeitige COPD-Erkennungstests durchgeführt werden sollten, um eine frühe Therapie (unter anderem ein sofortiger Rauchstopp) einzuleiten. Aber: wahrscheinlich würden sich für solche Sceenings eher Nichtraucher melden, welche ihren Lungenstatus prüfen wollen und die Raucher würden wieder nicht erreicht. Die Forscher sprechen sich für regelmässige Lungenfunktionstests insbesondere bei Risikopersonen aus, nicht jedoch für regelmässige Computertomographien, da hier die Strahlen- sowie die finanzielle Belastung zu hoch seien.
12.04.2010