Dicke Kinder tragen ein Bulimie-Risiko
Eine englische Zwillingsstudie zeigte, dass Erwachsene mit der Essstörung Bulimie als Kinder viel assen und eher übergewichtig waren.
Die Mütter der Zwillinge mussten die kindlichen Essgewohnten ihrer Töchter beschreiben. Dabei zeigte sich, dass erwachsene Geschwister mit Bulimie (Ess-Brechsucht) als Kinder sehr viel übergewichtiger und weniger heikel waren und mehr assen als ihre gesunden Schwestern.
Über das Risiko später einmal an Anorexie (Magersucht) zu erkranken, sagten die kindlichen Essgewohnheiten nichts aus. Laut Nadia Micali und Kollegen, die die Studie durchführten, kann die ungehemmte und ungebremste Essensaufnahme ein individueller Risikofaktor für Bulimie sein.
Hingegen beeinflussten „gestörte“ Nahrungsaufnahmen wie z.B. nicht genug zu Essen oder widerliche Mahlzeiten (wie auch Tapetenverfuttern) im ersten bis zum 10. Lebensjahr eine spätere Essstörung nicht.
Die Leiterin des National Centre for Eating Disorders, Deanne Jade, sagte, es sei logisch warum übergewichtige Kinder eine Bulimie entwickeln würden: Sie seien in der Regel sehr sensibel gegenüber ihrem Körper und häufiger Hänseleien ausgesetzt. Dies wiederum führe dazu, dass sie sich später eher auf Diäten einlassen würden, was wiederum ein Risikofaktor für eine Essstörung (Bulimie) sei.
Diäten würden die Beziehung zum Körper verändern, können Begierden erzeugen und zu Essgelagen führen, so Jade.
Es müsse immer noch grosse Aufklärungsarbeit geleistet werden, damit die Menschen zu verstehen beginnen, wie ernst solche Krankheiten seien.
In Kürze auf Sprechzimmer.ch alles über die verschiedenen Essstörungen im Fokus Essstörungen.
Krankheitsbilder:
17.02.2005