Die Heilkraft verschiedener Weihnachtsgewürze
Bestimmte Aromen und Düfte gehören ganz einfach zur Weihnachtszeit. Viele Weihnachtsgewürze nutzt man für Tees, im Gebäck oder sogar als Heilmittel. Hier ein paar der beliebtesten Gewürze - von A wie Anis bis Z wie Zimt.
Anis
Charakter: würzig, süss. Verwendet wird Anis im Tee, im Gebäck oder im Kuchen.
Als Heilgewürz wird Anis häufig in Kombination mit Fenchel oder Kümmel bei Magen-Darm-Erkrankungen und bei Erkrankungen der oberen Atemwege angewendet. Anis kann zu Allergien führen und sollte – so oder so – nur im Mass genossen werden.
Anistee: Zwei bis drei Teelöffel Anis mit kochendem Wasser übergiessen, nach einer Viertelstunde abgiessen; bei Bedarf mit Honig süssen.
Gewürznelken
Der Gewürznelke wird eine antibakterielle und schmerzlindernde Wirkung nachgesagt. Häufig kommt sie bei Zahnschmerzen oder Entzündungen im Mund-Rachen-Bereich zur Anwendung. Die Wirkung hält oft nicht lange an, sie kann aber zur Überbrückung bis zum Besuch beim Zahnarzt reichen.
Weniger bekannt ist die Anwendung im Magen-Darm-Bereich: Gewürznelken wirken Appetit anregend und verdauungsfördernd.
Gewürznelken können trocken oder als Gewürzbeilage gekocht im Sud oder in der Bouillon verwendet werden und natürlich in verschiedenen Teigen.
Ingwer
Ingwer gilt als Allrounder in der Naturheilkunde und wird bei Kopf-, Magen-, Menstruationsschmerzen eingesetzt. Ingwer wirkt schleimlösend bei Husten und wird bei Übelkeit (z.B. bei Seekrankheit) eingesetzt. Bei schwangerschaftsbedingter Übelkeit wird Ingwer nicht empfohlen.
Rezept für einen Ingwersud, der in der chinesischen Medizin bei Erkältungen empfohlen wird.
Kardamom
Der orientalische Kardamom – das Lebkuchengewürz schlechthin. Kardamom wird eine krampflösende, verdauungsfördernde und appetitanregende Wirkung zugeschrieben. Kardamom wirkt positiv auf den Hormonhaushalt sowie auf den Blutkreislauf. In der Heilkunde wird Kardamom bei Erkältungen, Beschwerden der oberen Atemwege, bei Blähungen und Menstruations- sowie bei Wechseljahrbeschwerden eingesetzt.
Rezept für einen Kardamom-Tee: Kardamomsamen mit heissem Wasser überbrühen, ein paar Minuten ziehen lassen; danach den Sud absieben und nach belieben mit Honig süssen.
Koriander
Koriander kommt vorwiegend aus Markokko und wird dort traditionellerweise gegen Dämonen – also auch gegen Besessenheit und nervöse Erregung eingesetzt. Koriander scheint eine leicht antibakterielle Wirkung zu haben und wirkt beruhigend bei Magen-Darm-Krämpfen. Ausserdem: Koriander wird gegen Mundgeruch eingesetzt.
Kreuzkümmel /Kumin
Kreuzkümmel wurde bereits von den Ägyptern als stimulierendes "Allheilmittel" eingesetzt. Kreuzkümmel wird als Brotgewürz, in Chili-Gerichten und natürlich in orientalischen Gerichten und in Europa in schweren, fettigen Gerichten verwendet. Als Heilmittel wird Kreuzkümmel vorwiegend bei Magen-Darmbeschwerden sowie bei Appetitlosigkeit eingesetzt.
Kurkuma/Gelbwurzel
Kurkuma findet man oft in Currywürzmischungen und verleiht diesem die charakteristische Farbe. Kurkuma wird sowohl in der indischen wie auch in der chinesischen Medizin häufig verwendet.
Das Kurkumaöl wirkt insbesondere entzündungshemmend, weshalb es oft bei Rheuma eingesetzt wird. Kurkuma stärkt das Immunsystem und wirkt sich positiv auf die Blutgefässe aus, was insbesondere für Diabetespatienten gut ist. Kurkuma stimuliert die Produktion von Magensaft und Galle und hilft bei der Fettverdauung. Kuruma scheint auch einen gewissen Schutz vor Herzinfarkt und Alzheimer zu bieten. Allerdings braucht es hier grössere Mengen, die nur vom Apotheker verschrieben werden können.
Muskatnuss
Die Muskatnuss - stark würzig, aromatisch, süsslich-bitter, scharf sind die geschmacklichen Attribute. Sie kommt sowohl in Gebäcken wie auch in verschiedenen Gerichten zur Anwendung.
Als vielseitiges Heilmittel findet man Muskat in Salben und in Ölen. Diese werden gegen Rheuma und Muskelschmerzen eingesetzt. Hauptwirkungsweisen: entzündungshemmend, antibakteriell, schleimlösend, entspannt bei Übelkeit und Schwindel und beruhigt bei Blähungen, Magenkrämpfen, Menstruationsbeschwerden und bei Durchfall.
Achtung: Die Muskatnuss wirkt sehr stark und sollte nur sorgfältig und sparsam dosiert eingenommen werden. Bei einer Überdosis kann es zu Müdigkeit, Halluzinationen, Fehl- und Frühgeburten kommen. Durch Alkohol wird die Wirkung von Muskat erhöht und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Safran
Safran, das edelste und wohl teuerste Gewürz der Welt. Safran macht den Kuchen gelb – heisst es in einem Kinderlied - und wird auch bei uns als aromatisierendes Gewürz in verschiedenen Gerichten eingesetzt. Seine Wirkung: krampflösend bei Husten und bei Koliken sowie bei Magenkrämpfen. Safran wird auch als Aphrodisiakum, als Nervenberuhigungsmittel sowie bei Asthma eingesetzt.
Achtung: Safran überdosiert kann giftig wirken, narkotisch und bei Schwangeren abtreibend. Auch Kleinkindern sollte kein Safran verabreicht werden. Die tödliche Wirkung von Safran liegt bei 10g!
Sternanis
Sternarnis ähnelt sich zwar im Geschmack dem Anis, die beiden Gewürze sind aber nicht miteinander verwandt. Sternanis ist die Frucht eines immergrünen Magnolienbaumes, der im fernen Osten wächst. Sternanis dient als Aromatikum oder als Dekorpflanze. Selten wird Sternanis als Heilmittel auf Grund seiner schleimlösenden und krampflösenden Wirkung eingesetzt. Der Duft des Sternanis soll die Sinne öffnen und Ängste vertreiben.
Vanille
Die Vanille stammt aus den unreifen, getrockneten Früchten einer südamerikanischen Kletterorchideenart. Die Azteken schrieben dem Vanillin eine herzstärkende, angst- und ermüdungsbeseitigende Wirkung zu. Vanille, das Gewürz der Götter, galt und gilt heute noch als stimmungsaufhellendes Mittel sowie als Aphrodisiakum. In der Heilkunde wird Vanillin bei Rheuma und Muskelbeschwerden eingesetzt. Heute wird Vanille meistens künstlich hergestellt. Und, was viele vielleicht nicht wissen: Vanillin wird häufig in Parfüms verwendet.
Zimt
Fast kein anderes Gewürz erinnert so stark an Weihnachten wie der Zimtduft.
Die Wirkung von Zimt: keimtötend, erwärmend, gefässerweiternd, blutdruck- und blutzuckersenkend*, verdauungsfördernd, hilft bei Durchfall und Übelkeit. Äusserlich angewendet hilft Zimt bei Rheuma- und Rückenbeschwerden.
Gegenanzeige: In der Schwangerschaft sollte Zimt nicht genutzt werden, da ihm eine wehenfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Da Zimt Cumarin enthält, wirkt Zimt in höheren Dosen giftig. Cumarin kann bei empfindlichen Personen Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder gar Leberschäden verursachen. Es lohnt sich, den etwas teureren Ceylon-Zimt aus Sri Lanka, Südindien oder Südamerika zu kaufen. Ceylo-Zimt enthält nur geringe Mengen an Cumarin.
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Zum Schluss - Ein Rezept für einen würzigen Weihnachtstee
- 1EL Kardamomkapseln (grün oder schwarz)
- 1 kleine Zimtstange
- 2 Nelken
- 1 EL gehackter frischer Ingwer
Alles mit heissem Wasser überbrühen, ein paar Minuten ziehen lassen; ev. mit Honig süssen!
Ingwersud
Zutaten | Zubereitung | Anwendung |
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Rezeptforum für Ihr Lieblingsrezept aus Weihnachtsgewürzen
14.12.2015