Eierstockkrebs in Südeuropa auf dem Vormarsch
Weltweit scheint der Eierstockkrebs zurückzugehen. Eine neue Untersuchung, die im International Journal of Cancer veröffentlicht wurde zeigt allerdings, dass der Eierstockkrebs in Europa stark zugenommen hat. Späte Menopause und Kinderlosigkeit scheinen eine Rolle zu spielen.
Das Vorkommen von Eierstockkrebs wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst: hormonelle Faktoren, das Alter der Erstmenstruation, die Anzahl von Menstruationszyklen und eine späte Menopause. Dazu kommen Kinderlosigkeit oder eine geringe Anzahl von Kindern. Dagegen scheinen orale Empfängnisverhütungsmittel das Risiko zu senken. Die Vererbung und die Ernährungsgewohnheiten müssen als Risikofaktoren noch näher untersucht werden.
Das Team um Freddie Bray von der International Agency for Research on Cancer in Lyon hat die Trends des Auftretens von Eierstockkrebs und Sterblichkeit in 28 europäischen Ländern von 1953 bis 2000 untersucht, um die Variationen zwischen den Ländern zu verstehen.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Eierstockkrebsraten in Nordeuropa zurückgehen, besonders die Sterblichkeitsraten in jüngeren Altersklassen. Dagegen sind Auftreten und Sterblichkeitsziffern in Süd- und Osteuropa im Steigen begriffen. Diese Trends gehen wahrscheinlich auf Verbesserungen in den Diagnosetechniken zurück.
Die zwischen verschiedenen Ländern variierenden Ansätze einer Ovariektomie (Eierstockentfernung) und Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) haben die Raten ebenfalls beeinflusst. Der wichtigste Faktor für einen Rückgang der Krebsraten ist aber die verbreitete Verwendung von oralen Verhütungsmitteln schon bei jungen Frauen in den nördlichen Ländern, stellen die Studienautoren fest.
03.11.2006