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Eierstockkrebs: Bösartige Tumoren am Eierstock
Eierstockkrebs: Bösartige Tumoren am Eierstock

Die Eierstöcke sind beidseitig an der Gebärmutter und im Becken fixiert. Im gesunden Zustand spürt die Frau nichts von den Eierstöcken. Eierstockkrebs ist die zweithäufigste Tumorerkrankung der weiblichen Genitalien, nach Gebärmutterhals- und Gebärmutterkrebs. (Brustkrebs ist der häufigste Krebs bei der Frau, wird aber nicht zu den Genitaltumoren gezählt.)
 
Geschwülste an den Eierstöcken sind häufig gutartig. Aber es gibt Geschwülste, die von Anfang an bösartig sind oder zu bösartigen Tumoren mutieren. Die grosse Gefahr beim Eierstockkrebs besteht darin, dass er meist erst sehr spät entdeckt wird, weil lange Zeit keine Symptome auftreten.

Die Ursache ist nicht im Detail bekannt. Es gibt Frauen mit einer gewissen Genkonstellation (ähnlich wie bei Brustkrebs), welche die Gefahr für die bösartige Entwicklung von Zellen an den Eierstöcken erhöht.

Risikofaktoren - oder umstände

  • Zunehmendes Alter
  • Umwelt-, Ernährungsfaktoren
  • Gewollte oder ungewollte Kinderlosigkeit
  • Bestimmte Genveränderungen
  • Familiäre Vorbelastung
Eierstockkrebs: Unklares Beschwerden im Unterbauch
Eierstockkrebs: Unklares Beschwerden im Unterbauch

Beschwerden, die auf einen Eierstockkrebs hindeuten können, sind unter anderem:

  • Unklares Druckgefühl im Unterbauch.
  • In einigen Fällen Übelkeit unklarer Herkunft.
  • Gefühl von Wasser im Bauch oder Gefühl, dass der Bauchumfang zunimmt, ohne eigentliche Gewichtszunahme.
  • Tumore können auf die Blase oder den Darm drücken (Völlegefühl, Harndrang).
  • Gewichtsverlust, allgemeine Erschöpfungszustände.

Häufig treten Symptome erst zu einem sehr späten Zeitpunkt auf.

Eierstockkrebs: Gynäkologische Untersuchung und Gewebeproben
Eierstockkrebs: Gynäkologische Untersuchung und Gewebeproben

Zur Diagnose des Eierstockkrebses werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Krankengeschichte unter Einbezug der Symptome, Familiengeschichte
  • Ultraschall-Untersuchung
  • Computertomographie
  • Blutuntersuchungen (hier können die sogenannten Tumormaker gemessen werden)
  • Gewebeprobe (Biopsie)
Eierstockkrebs: Entfernung des bösartigen Tumors
Eierstockkrebs: Entfernung des bösartigen Tumors

Chirurgisch

Das Ziel des operativen Eingriffs ist die vollständige Entfernung des Tumors. Dafür müssen meist beide Eierstöcke, die Gebärmutter, Teile des Bauchfells und allenfalls auch Lymphknoten entfernt werden. Die Ausdehnung des Operationsfeldes richtet sich nach der Grösse und dem Stadium des Tumors.

Medikamentös

Meistens ist zusätzlich zur Operation eine Chemotherapie notwendig. Diese Medikamente (Zytostatika) sollen das Wachstum eventuell verbliebener Tumorzellen verhindern. Bei Tumoren, die nicht operiert werden können, kann die alleinige Chemotherapie gute Resultate bringen. Eine Bestrahlung wird selten angewendet.

Tumorbedingte Schmerzzustände lassen sich mit den heutigen Schmerzmedikamenten gut bekämpfen.

Psychotherapie

Eine Krebserkrankung kann die Patientinnen in eine tiefe seelische Krise führen. Diese sollten sich deshalb nicht scheuen, eine unterstützende Psychotherapie in Anspruch zu nehmen.

Wenn der Eierstockkrebs frühzeitig erkannt wird, bestehen gute Heilungschancen.
Die grösste Gefahr des Eierstockkrebses besteht darin, dass er meist unbemerkt wächst und erst sehr spät, nach Ausbreitung im gesamten Bauchraum oder auch nach Befall des Lungenfells, entdeckt wird. In diesem fortgeschrittenen Stadium sind die Heilungschancen gering und die betroffenen Frauen sterben häufig an ihrem Krebsleiden.

Eierstockkrebs: Regelmässige Voruntersuchungen
Eierstockkrebs: Regelmässige Voruntersuchungen

Um den Eierstockkrebs möglichst frühzeitig zu erkennen, sollten regelmässige gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen stattfinden. Diese sind allerdings keine Garantie dafür, dass sich nicht doch - unbemerkt - ein Tumor an den Eierstöcken bilden kann.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Dr. med. Daniel Desalmand

Daniel Desalmand hatte in Bern Medizin studiert. Nach dem Studium hatte er mehrjährige klinische Erfahrung in Chirurgie und Innerer Medizin erworben bevor er sich dem Wissenschaftsjournalismus zugewandt hatte.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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