Erhöhtes Epilepsie-Risiko nach Schädel-Hirn-Trauma bei Kindern
Nach kindlichem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) ist das kurzzeitige Epilepsie-Risiko gross. Eine Studie an über 1.5 Mio. Personen weist nun auch auf ein Langzeitrisiko hin.
Dänische Forscher wollten nun wissen, ob das Risiko von epileptischen Anfällen nach einem Schädel-Hirntrauma auch auf längere Zeit besteht. Sie analysierten dazu medizinische Daten von 1'605'216 Personen aus Dänemark. Je nach Verletzung, Geschlecht, Alter und Familiengeschichte berechneten sie das Epilepsierisiko.
Resultat: Nach einem leichten Schädel-Hirntrauma (z.B. Gehirnerschütterung, sogenannte Commotio cerebri) war das Epilepsierisiko doppelt, nach schwerem SHT mehr als siebenfach und nach Schädelbruch ebenfalls mehr als doppelt so hoch. Ergebnisse nach 10 Jahren: nach leichtem SHT war das Epilepsie-Risiko immer noch eineinhalb mal so gross, nach schwerem SHT um das Vierfache und nach Schädelbruch immer noch um mehr als das Doppelte erhöht. Es zeigte sich auch, dass, je älter das verletzte Kind war, desto höher das Epilepsierisiko. Frauen hatten ein höheres Epilepsie-Risiko nach SHT als Männer und Personen, bei denen Epilepsie in der Familie vorkam, hatten ebenfalls ein erhöhtes Krampfanfallrisiko.
Fazit der Autoren: Die Erkenntnis, dass das Risiko für epileptische Anfälle nach einem Schädel-Hirntrauma noch jahrelang nach dem Unfall bestehen bleibt, sollte in die vorbeugende Behandlung miteinbezogen werden.
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31.03.2009