Fructose: Gesund aus Obst, aus Getränken eher nicht
Fructose (Fruchtzucker) ist ein natürlicher Bestandteil von Obst. Fructose wird aber zunehmend industriell hergestellt und als Zusatz in Süssgetränken (sogenannten Softgetränken) sowie als Diätzucker verwendet. Aber wie gesund ist Fruchtzucker tatsächlich, fragten sich amerikanische Forscher.
Andererseits legten Forscher schon die Vermutung nahe, dass Fruchtgetränke den Harnsäurespiegel erhöhen und damit Gichtanfälle provozieren können.
So gesund wie der Name klingt, Fruchtzucker kommt nicht nur in Früchten vor. In den letzten Jahren wurde Fruchtzucker vermehrt auch industriell, meist aus Maisstärke, hergestellt. Viele Süssgetränke enthalten inzwischen solche industriell hergestellte Fructose. Aus früheren Studien weiss man, dass der häufige Konsum von Fructose und anderen künstlich hergestellten Süssmitteln zu Übergewicht und hohen Blutzuckerwerten führen können.
Amerikanische Forscher der University of Southern California haben Getränke mit Fruchtzucker und solche mit Traubenzucker an 24 Freiwilligen getestet. Mittels Magnetresonanztomographie wurde bei den Testpersonen, nach dem Konsum eines dieser Getränke, die Reaktion auf appetitanregende Menus oder auf Bilder von neutralen Gegenständen aufgezeichnet. Die Auswertung der MRT-Bilder ergab, dass nach Traubenzuckerkonsum das Gehirn der Testpersonen weniger stark auf die Menubilder reagierte als nach Fructosekonsum.
Fructose stillt den Hunger nicht
In einem weiteren Experiment untersuchten die Forscher bei den Teilnehmern die Insulinwerte sowie die Werte der beiden Hormone Leptin und Ghrelin, die das Hungergefühl und Sättigungsgefühl steuern. Durch Traubenzuckerkonsum wurde der Insulinwert erhöht, durch Fructose nicht. Durch den fehlenden Insulinanstieg bleibt der Hunger, weil kein „Sättigungssignal“ vom Hirn kommt. Bei den beiden anderen Hormonen fanden die Forscher keine merklichen Unterschiede zwischen Traubenzucker- oder Fructosekonsum.
Fructose aus Früchten ja, in Getränken nein
Deswegen jetzt aber keine Früchte mehr zu verzehren, um den Fructosekonsum einzudämmen, sei der falsche Weg, so auch die Forscher. Denn erstens ist die Fruchtzuckermenge kleiner in einzelnen Früchten als in einem Süssgetränk und zweitens enthalten Früchte noch andere gesunde und wichtige Substanzen (z.B. Ballaststoffe, Vitamine etc.), die der Körper braucht.
Link zu Studien:
17.06.2015