Ginkgo biloba ohne Wirkung auf die Gedächtnisleistung
Der Konsum von Ginkgo-biloba-Präparaten kann den Leistungsabbau des Gedächtnisses und der Konzentration im Alter nicht stoppen, wie eine amerikanische Studie zeigt.
Für die Studie des US-National Center for Complementary and Alternative Medicine wurden 3'069 Senioren im Alter von 72 bis 96 Jahren ausgewählt.
Die Teilnehmer bekamen zweimal täglich ein G. biloba-Präparat eines deutschen Herstellers oder ein Placebo. Den Forschern ging es um die Vermeidung der Altersdemenz sowie der Demenz durch Alzheimer.
Teilergebnisse der seit 2000 laufenden Studie wurden bereits 2008 im Fachblatt JAMA präsentiert: Demnach reduziert Ginkgo bilboa weder das Risiko für die Entstehung einer Alters- oder einer Alzheimer-Demenz noch für die Entwicklung einer Demenz aus minimalen geistigen Defiziten.
Nach durchschnittlich 6.1 Jahren Beobachtungszeit stellten die Forscher fest, dass Ginkgo-Extrakt im Vergleich zu Placebo weder die Zahl der Neuerkrankungen reduziert noch bereits bestehende leichte geistige Beeinträchtigungen (mögliche Vorstufen von Alzheimer) verbessert.
In der aktuellen Analyse wurden die Ergebnisse zum Rückgang der Gedächtnisleistung unterhalb der Alzheimerschwelle untersucht. Auch hier konnte keine positive Wirkung des Extraktes gefunden werden; und zwar weder auf die Gedächtnisleistung, visuelle räumliche Fähigkeiten, Sprache, Aufmerksamkeit, psychomotorische Geschwindigkeit noch auf die Verstandesleistung.
Es ist dies die bisher grösste Studie zu den Wirkungen von Extrakten, die aus den Blättern des Ginkgobaumes gewonnen werden. Sie erfreuen sich in Europa und vor allem in Deutschland grosser Beliebtheit. Die aktuellen Ergebnisse gehen damit mit den Einschätzungen der Cochrane Collaboration einher, welche den Ginkgo-biloba-Extrakten keine gesicherte Antidemenzwirkung attestieren konnten.
04.01.2010