Häufige Fragen zur Infektionskrankheit Ebola
Die aktuell in Westafrika wütende, hochansteckende Infektionskrankheit Ebola wirft auch bei uns viele Fragen auf. Eines vornweg: Zurzeit ist das Risiko einer Ausbreitung von Ebola in der Schweiz sehr klein.
Was ist Ebola?
Ebola wird durch das Ebolavirus verursacht. Zurzeit sind 5 Arten bekannt; die aktuelle Epidemie wurde durch das Zaire-Ebolavirus ausgelöst. Die Infektionskrankheit Ebola gehört zu den tropischen hämorrhagischen Fiebererkrankungen. Hämorrhagisch heisst, infolge von Blutgerinnungsstörungen können innere und äussere Blutungen auftreten.
Wie wird Ebola übertragen?
Das Virus wird über engen Körperkontakt und über Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel, Urin, Stuhl, Schweiss, Erbrochenem von Mensch zu Mensch übertragen. Ansteckend wird jemand erst, wenn Symptome auftreten. Bei der Pflege von Ebolapatienten kann eine Ansteckung auch über kontaminierte Bettwäsche, Kleidung, Operationsbesteck etc. erfolgen. Auch an Ebola Verstorbene bleiben ansteckend. Die Übertragung von Tier auf Mensch erfolgt über infiziertes, nicht durchgegartes Tierfleisch oder Tierprodukte.
Welche Beschwerden macht Ebola?
Im Frühstadium ähneln die Beschwerden einer Grippe: Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. In der Folge können weitere Symptome auftreten, wie Hautausschlag, Rötung der Augenbindehaut, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Brustschmerzen und Atemnot. Infolge von Störungen der Blutgerinnung sind spontane innere und äussere Blutungen möglich.
Wie lange ist die Inkubationszeit – Zeit von der Infektion bis zu den ersten Krankheitszeichen?
Die Inkubationszeit liegt zwischen 2 Tagen bis maximal 21 Tagen, meist sind es acht bis zehn Tage. Später ist nicht mehr mit einer Erkrankung zu rechnen. Wenn eine Person aus einem endemischen Gebiet heimreist muss sie sich bei den ersten Symptomen zwingend zur Abklärung in einem Spital melden.
Wie kann man sich als gesunde Person schützen?
Wichtig: Anders als bei den Grippeviren ist bis heute nicht bekannt, dass sich Ebolaviren über die Luft verbreiten. Via Husten oder Sprechen wird das Virus demnach nicht verbreitet. Und: Eine Impfung gegen Ebola gibt es bis heute nicht. Hygienische Massnahmen müssen selbstverständlich im Umgang mit Patienten zur Vorbeugung eingehalten werden. Dazu gehören: Händewaschen mit Seife und desinfizieren. Im Umgang mit Ebolapatienten sind Handschuhe und Schutzkleidung vor Körperausscheidungen des Infizierten unabdingbar.
Kann ich mit Produkten aus Westafrika anstecken?
Von Lebensmitteln und Produkten aus Westafrika, die legal erworben wurden, geht kaum eine Gefahr aus. Die Viren überleben auf Oberflächen von Lebensmitteln und Gegenständen nicht sehr lange.
Wie wird Ebola behandelt
Zur Zeit gibt es keine Medikamente, die spezifisch für das Ebola-Virus zugelassen sind und gegen das Virus wirken. Der Patient muss isoliert und intensivmedizinisch behandelt werden. In erster Linie werden die auftretenden Symptome behandelt. Die meisten Betroffenen sterben am enormen Flüssigkeitsverlust, den Blutungen und am Versagen der lebenswichtigen Organe (Multiorganversagen). Der abwehrgeschwächte Körper ist sehr anfällig für bakterielle Infektionen, die zur tödlichen Blutvergiftung (Sepsis) führen können. Bakterielle Infektionen werden mit Antibiotika behandelt.
Als geheilt und nicht mehr ansteckend gilt der Patient erst einige Tage nachdem keine Symptome mehr vorhanden sind und keine Viren mehr im Körper nachweisbar sind. Wichtig: Bei Männern kann das Virus auch noch mehrere Monate nach überstandener Erkrankung im Sperma vorhanden sein und beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.
Was heisst: Ebola-Verdachtsfall?
Ein Ebolaverdachtsfall hat das BAG wie folgt definiert:
Patient mit akutem, anhaltendem Fieber (ca. 38.5° C), Symptome, die innerhalb 21 Tagen nach Aufenthalt in einer endemischen Zone auftreten UND vorausgegangener Kontakt mit einem lebenden oder toten Ebolainfizierten.
Wie hoch ist das Infektionsrisiko aktuell in der Schweiz?
Zurzeit geht das Bundesamt für Gesundheit (BAG) für die Schweiz von einem sehr geringen Ausbreitungsrisiko aus. Denkbar ist aber, dass Hilfspersonen, die zwar unter äusserst strengen hygienischen Massnahmen Arbeiten oder Reisende aus betroffenen Ländern (Guinea, Liberia und Sierra Leone), das Virus in die Schweiz einschleppen.
28.10.2014