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Ebola-Fieber: Schwere infektiöse Tropenkrankheit
Ebola-Fieber: Schwere infektiöse Tropenkrankheit

Das Ebola-Fieber ist eine hoch infektiöse Tropenkrankheit, die durch das Ebola-Virus verursacht wird. Hauptsymptome: Fieber und Blutungen (Hämorrhagien); daher wird sie zu den hämorrhagischen Erkrankungen gezählt. In den meisten Fällen verläuft die Erkrankung tödlich.

1976 brach die Krankheit erstmals am Lauf des Ebolaflusses (in der Afrikanischen Republik Kongo, ehemals Zaire) aus. Seither tritt die Krankheit in mehreren afrikanischen Ländern immer wieder in kleineren Epidemien auf.

Ebola kann von Mensch zu Mensch übertragen werden. Der eigentliche Träger des Virus ist bis heute unbekannt. Es gibt Hinweise, dass Flughunde als Hauptwirt für das Ebola Virus in Frage kommen. 

Seit einigen Jahren wird intensiv an der Entwicklung von einem Impfstoff geforscht. Gemäss WHO ist seit Ende 2016 ein erster Impfstoff als wirksam und klinisch getestet vorhanden, der bald zugelassen werden könnte.

Die Erkrankung ist meldepflichtig.

Ebola-Fieber: Verursacher ist das Ebola-Virus
Ebola-Fieber: Verursacher ist das Ebola-Virus

Vom Ebola-Virus gibt es vier Varianten: das Ebola-Zaire, Ebola-Sudan, Ebola-Elfenbeinküste und Ebola-Reston; am Reston-Virus scheinen aber nur Affen zu erkranken.

Das Marburg-Virus ist eine verwandte Form des Ebola-Virus und trat erstmals im deutschen Marburg auf. Dort erkrankten Laborangestellte, die mit importierten Versuchsaffen gearbeitet hatten. Diese Form gilt als etwas weniger gefährlich als das Ebola-Fieber.

Übertragungsweg

Der eigentliche Träger (Wirt) des Virus ist bis heute unbekannt. Am ehesten werden Flughunde und Fledermäuse vermutet.

Von Mensch zu Mensch-Übertragung erfolgt:

  • durch sehr engen Körperkontakt, Sexualkontakt
  • durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten: Speichel, Blut, Urin, Stuhl, Sperma, Erbrochenem (gefährlich für Pflegende und Angehörige)
  • Eine Tröpfcheninfektion als Übertragungsform, wird als eher unwahrscheinlich angesehen.

Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) dauert zwischen zwei bis 21 Tagen.

Zu Beginn gibt es eher uncharakteristische Krankheitszeichen:

Durch die vom Virus verursachte Störung der Blutgerinnung kommt es schon bald danach zu verschiedensten Blutungen: blutige Durchfälle, Bluterbrechen, Binde- und Schleimhautblutungen, sichtbare Blutungen unter der Haut.

In schweren Fällen folgt ein Schockzustand mit Nierenversagen  und Versagen weiterer lebenswichtiger Organe. Die Patienten sterben häufig innerhalb von sechs bis neun Tagen nach Auftreten der ersten Symptome. Die Sterblichkeit liegt bei etwa 50-90 Prozent der Fälle.

Es gibt nur wenige Fälle, in denen Betroffene keine schweren Krankheitszeichen entwickeln.

Ebola-Fieber: Blutuntersuchungen in Speziallabors
Ebola-Fieber: Blutuntersuchungen in Speziallabors
Die Labordiagnostik darf aufgrund der grossen Verbreitungsgefahr - nur in speziellen Sicherheitslabors durchgeführt werden. Mit speziellen mikroskopischen Verfahren können die Erreger im Blut und im Gewebe nachgewiesen werden. Im Blut können Antikörper gegen das Virus nachgewiesen werden.
Ebola-Fieber: Bluttransfusionen können nötig werden
Ebola-Fieber: Bluttransfusionen können nötig werden

Gegen das Ebola-Virus gibt es keine Medikamente. Es können nur die Symptome behandelt werden. In jüngster Zeit hat die Gabe von Antikörpern bei einigen Patienten eine gute Wirksamkeit gezeigt.

In erster Linie muss das Auftreten der Blutungen verhindert werden. Dies erfolgt durch die Gabe von Bluttransfusionen und von Gerinnungsfaktoren.

Der starke Flüssigkeitsverlust wird mit Rehydrationslösungen ausgeglichen, die wenn möglich oral erfolgen sollte. Wichtig ist der Erhalt der Organfunktionen - vor allem der Nieren.

Medikamente

  • Schmerzmittel
  • Antibiotika, bei zusätzlichen bakteriellen Infektionen

Bei der Betreuung der Patienten hat der Schutz vor Ansteckung der Familienangehörigen sowie des medizinischen Personals höchste Priorität.

Ebola-Fieber: Strengste Hygienemassnahmen
Ebola-Fieber: Strengste Hygienemassnahmen

Seit einigen Jahren wird intensiv an der Entwicklung von einem Impfstoff geforscht. Gemäss WHO ist seit Ende 2016 ein erster Impfstoff als wirksam und klinisch getestet vorhanden, der bald zugelassen werden könnte.

Da man nicht genau weiss, wo sich das Virus zwischen dem epidemischen Auftreten überdauert, sind Vorbeugeempfehlungen schwierig festzulegen. Im Infektionsfall hat jedenfalls der Schutz vor Ansteckung der Familienangehörigen sowie des medizinischen Personals höchste Priorität.

Allgemeine Vorbeugemassnahmen:

  • Einhalten von Körper- und Lebensmittelhygiene
  • Mückenschutz: Repellentien, Moskitonetz, deckende Kleidung etc.
  • Vermeiden von Reisen Ebola- Epidemie -Gebiete
  • Engen Körperkontakt mit Einheimischen vermeiden

Die Ansteckungsgefahr für Reisende ist eher gering, da die Ebola-Gebiete generell von Touristen nicht häufig besucht werden. Wenn nach einer Tropenreise dennoch Beschwerden auftreten, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Dr. med. Fritz Grossenbacher

Fritz Grossenbacher hat in Bern Medizin studiert. Er besitzt einen Master of Medical Education der Universitäten Bern und Chicago und ein Zertifikat in Teaching Evidence based Medicine des UK Cochrane Center in Oxford.

Dr. med. Gerhard Emrich

Gerhard Emrich hat in Wien Medizin studiert. Er ist Medizinjournalist mit langjähriger Erfahrung in medical writing.

Doris Zumbühl

Doris Zumbühl ist diplomierte Medizinische Praxisassistentin. Sie verfügt über mehrere Weiterbildungen in den Bereichen Journalismus, IT und Bildbearbeitung.
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